Schaldings Raubritter: Vom Klassenerhalt will Köck noch nichts wissen

26.11.2018 | Stand 19.09.2023, 0:47 Uhr

So jubeln Derbysieger: Die Spieler des SV Schalding um Trainer Stefan Köck (5 v.r.) feiern mit ihren Fans den 1:0-Sieg beim alten Rivalen Burghausen. −Fotos: Christian Butzhammer

War das schon der Klassenerhalt? Stefan Köck kneift die Augen zusammen, schüttelt schnell den Kopf. "Wir haben 33 Punkte. Mit 33 Punkten steigst du ab", sagt der Spielertrainer des SV Schalding und lässt seinen Blick durch die Wacker-Arena schweifen. Die Ränge sind schon leer, aber das Flutlicht brennt noch – und auf der digitalen Anzeigetafel leuchtet das Ergebnis. Burghausen 0. Schalding 1. Köck blickt sich um, lächelt. "Für uns ist es schon der Wahnsinn", sagt er dann, "dass wir hier gewinnen. Die Mannschaft kann wirklich stolz sein."

Während sich der Schaldinger Coach aufmacht, um auf der Pressekonferenz über den Derbysieg zu sprechen, ist seine Mannschaft längst in die Kabine verschwunden. Laut ist es dort, "Auswärtssieg, Auswärtssieg", brüllen die Spieler, ausgelassen feiern sie ihren nächsten Coup auf fremdem Platz. Sieben Siege aus zehn Spielen, dazu dreimal ein Remis – nicht einmal der FC Bayern II ist in der Fremde besser als die Raubritter des Dorfvereins. "Gratulation an Schalding. Wenn eine Mannschaft nach 21 Spieltagen auswärts immer noch unbesiegt ist, dann ist das eine herausragende Leistung", lobt auch Wolfgang Schellenberg. Mit seinen Jungs dagegen geht der Wacker-Trainer hart ins Gericht. "Wenn man in der Regionalliga eine gute Rolle spielen will, dann muss man die Geschenke des Gegners annehmen. Die schwache Chancenverwertung begleitet uns schon die gesamte Saison. Und entscheidend ist auch, dass wir beim Gegentor wieder nicht konsequent verteidigt haben. Das geht auch schon seit Wochen so. Diese Vorwürfe muss sich die Mannschaft gefallen lassen."

Auf Schaldinger Seite ist die Stimmung natürlich eine ganz andere: "Wacker vergibt die Chancen, wir schießen ein Tor wie aus dem Lehrbuch und verteidigen dann leidenschaftlich", sagt der Sportliche Leiter Markus Clemens – und fasst damit das Spiel treffend zusammen