Schaldings Matchwinner Mörtlbauer bleibt bescheiden: "Der Verein hat sich das verdient"

18.11.2019 | Stand 19.09.2023, 1:22 Uhr

Die Erleichterung ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Nach zuvor neun Spielen ohne Sieg feiern die Schaldinger Spieler den 3:2-Siegtreffer von Manuel Mörtlbauer (Nummer 3) in Aubstadt ausgelassen. −Foto: Michael Horlin

Wenn er ein Drehbuch für dieses Spiel schreiben hätte müssen, er hätte wohl genau diese Handlung gewählt: Reinkommen, treffen, gewinnen, heimfahren. Manuel Mörtlbauer ist in diesen Tagen der gefeierte Mann beim SV Schalding-Heining. Bei der für den SVS so wichtigen Auswärtspartie in Aubstadt avancierte der 27-jährige Defensivmann am Samstag mit seinem Siegtor in der 85. Minute zum Matchwinner für die Grünweißen.

Dabei ist Mörtlbauer eigentlich drei Ligen niedriger aktiv – als Spielertrainer der Schaldinger "Zweiten" in der Bezirksliga Ost. Dass er überhaupt zu seinem zweiten Regionalliga-Einsatz in dieser Saison kommt, ist vor allem dem Personalmangel der Schaldinger geschuldet. Trainer Stefan Köck nimmt den Verteidiger mit nach Unterfranken, wechselt ihn in der 70. Minute für Kapitän Markus Gallmaier ein. Eigentlich ist Mörtlbauer in der Bezirksliga-Mannschaft als Innenverteidiger im Einsatz, zum Teil spielt er auch als Außenverteidiger. Dieses Mal schickte ihn Köck als Außenstümer auf dem Platz – was danach folgt, wird Mörtlbauer wohl so schnell nicht mehr vergessen. Die Schaldinger drehen eine eigentlich schon verloren geglaubte Partie, gewinnen 3:2 – und feiern den ersten "Dreier" nach zuvor neun sieglosen Spielen. Ein Mutmacher, ein Befreiungsschlag. Und die Rückkehr der Hoffnung auf den Klassenerhalt. Das alles dank Mörtlbauer – der aber bescheiden bleibt.


(Video: Sporttotal.tv)

"Dass ich dem Team gleich so weiterhelfe, ist natürlich ein schönes Gefühl", sagt der Matchwinner, den nach seinem ersten Regionalliga-Tor zahlreiche Glückwünsche ereilen. Lob gibt es auch von Spielertrainer Stefan Köck: "Manuel ist zuverlässig und sehr engagiert, er hat seine Sache richtig gut gemacht. Umso schöner ist es, dass er dafür belohnt wurde." Mörtlbauer freut sich über den Zuspruch, stellt aber das Kollektiv in den Vordergrund. "Nach den erfolglosen letzten Wochen haben sich der Verein, die Mannschaft und die Verantwortlichen den Erfolg verdient. Ich freue mich, dass ich dabei sein kann." Und wie: Der Kopfball von Aubstadts Christian Köttler zu Keeper Christian Mack in der 85. Spielminute geriet zu kurz, Mörtlbauer sprintete dazwischen und netzte ein. Riesen-Jubel in Grünweiß, die daraufhin nichts mehr anbrennen lassen.

"In der zweiten Halbzeit sah man, wieso der Fußball manchmal nicht zu erklären ist", resümiert SVS-Coach Köck. "Wir hatten völlig den Mut verloren. Doch ausgerechnet der Doppelschlag der Hausherren war eine Initialzündung, weil dann keiner mehr Angst davor hatte, das 1:3 zu verschulden. Wir haben glücklich den Bock umgestoßen. Aber glücklich oder nicht, ist mir egal." Und Mörtlbauer? Der hat sich für die Partien vor der Winterpause am Reuthinger Weg gegen Greuther Fürth (Samstag, 14 Uhr) und in Burghausen (Freitag, 29. November, 19 Uhr) einen Platz im SVS-Kader gesichert. "Eine coole Erfahrung", sagt der 27-Jährige, der seine Zeit bei der "Ersten" als eine Art "Praktikum" sieht. "Als Trainer kann ich mir sehr viel von Stefan abschauen. Und als Spieler von meinen Mitspielern."
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