Vier Mannschaften mit je sieben Punkten voraus, sechs Teams mit jeweils zwei Zählern ganz hinten: Die Rangfolge der Fußball-Bezirksliga Ost bietet nach drei Runden ein recht kurioses Bild. Wer kann sich am anstehenden Doppelspieltag (Freitag/Samstag und Montag) vorne festsetzen, wer muss hinten abreißen lassen? Die Ausgangslage im Überblick:
FC Salzweg
Trotz des jüngsten 3:3 gegen den TSV Grafenau konnte das Team um Kapitän Dennis Atteneder Platz 1 verteidigen. "Wir waren nach den guten Auftaktspielen hier nicht so präsent. Die Mannschaft will es in den beiden anstehenden Aufgaben unbedingt besser machen", sagt Trainer Wolfgang Schiller, der glaubt, dass sich in der Doppelrunde durchaus "die Spreu vom Weizen trennen könnte". Am Samstag gibt es für den FCS in Fürstenzell noch etwas gutzumachen. "Die haben uns letzte Saison als einziger Gegner zweimal geschlagen", erklärt Schiller.
Am Montag kommt mit Freyung ein Titelkandidat nach Salzweg, der länger auf Angreifer Patrick Eckmüller (Achillessehnen-Riss, bereits operiert) und aktuell noch fünf weitere Leistungsträger (Stefan Holzinger, Fabian Butscher, Daniel König, Simon Philipp und Urlauber Sebastian Krieg) verzichten muss. Dennoch hat Schiller gegen den Titel-Mitkandidaten leichte Bauchschmerzen, fehlen doch beruflich bedingt Maximilian Heinz, Marco Wundsam, Sebastian Lippert und wohl auch Bruno Kapfer. Beide Male nicht dabei sind Urlauber Cemal Yildirim und die verletzten Dennis Altendorfer sowie Johannes Stockbauer.
FC-DJK Tiefenbach
Einen sicher geglaubten Sieg haben sich die Tiefenbacher vor einer Woche nach 2:0-Führung in Tittling noch nehmen lassen (Endstand 2:2). Was Trainer Mario Hager weitaus mehr ärgern dürfte: Mit Philipp Ober und Raphael Lux haben sich zwei Stammkräfte "Rot" eingehandelt und werden nun schmerzlich vermisst. Da auch Sebastian Plank diesmal nicht zur Verfügung steht und Thomas Garhammer sich zuletzt in der "Zweiten" schwer an der Schulter verletzte (Bänderriss), muss Hager seine eingespielte Formation zwangsweise ändern. "Da fehlt fast die gesamte Viererkette", klagt der Coach. Er ist also zum Improvisieren gezwungen und wird dennoch versuchen, am Samstag dem noch gar nicht in Schwung gekommenen 1.FC Passau (zwei Unentschieden, eine Niederlage) Paroli zu bieten. Zwei Tage später eröffnet sich Mike Öller und Mitstreiter die nächste Heimchance: Aufsteiger TSV Karpfham wird vorstellig, der FC muss gegen die routinierte und konterstarke Truppe auf der Hut sein.
TSV Karpfham
Erleichterung hat sich im Lager des Aufsteigers breit gemacht nach dem 1:0-Sieg in Regen. "Klar, so ein Erfolgserlebnis tut gut. Wir waren auch in den ersten beiden Partien nah dran. Jetzt haben wir ein ‘zu Null ‘ gehalten, wir sind in der Liga angekommen. In der Doppelrunde geht es gegen Teams auf Augenhöhe. Ich bin zuversichtlich, dass wir vier Punkte holen können", glaubt Trainer Hans-Jürgen Nebauer. Vor allem im Freitags-Match gegen den FC Tittling wittert er gute Chancen auf den ersten Heimsieg. Aber die Karpfhamer wissen, dass das robuste Boxleitner-Team kämpferisch über sich hinauswachsen kann. Am Montag geht‘s nach Tiefenbach, das im Moment Personalsorgen hat. In Karpfham sind alle Cracks an Bord, daher gibt Nebauer die Parole aus: "Wir sind gut drauf und werden uns beide Male nicht verstecken."
1.FC Passau
Drei Spiele ohne Sieg, zuletzt das 0:1 daheim gegen Simbach: Beim FCP läuft es alles andere als rund. Trainer Benedikt Wagner, weiß aber genau, dass seine mit etlichen ganz jungen Talenten gespickte Truppe Zeit braucht. Natürlich sollten sich zeitnah Erfolgserlebnisse einstellen, um nicht frühzeitig den Anschluss nach vorne zu verlieren. In Tiefenbach haben die Passauer am Samstag jedenfalls gut zu tun, um die heimische Offensiv-Achse mit Stefan Lux, Andreas Spannbauer, Dominik Öller und Hans-Christian Zwerger in den Griff zu kriegen. Gelingt dies, ist der erste Dreier sicher möglich. Am Montag gegen den unbekümmerten und kontergefährlichen Neuling aus Schöfweg ist von der Riege um Kapitän Felix Schneider, Sebastian List und Christoph Wimmer erneut hundertprozentige Konzentration gefragt.
SV Schalding II
Nach zwei recht vielversprechenden Vorstellungen beim 1.FC Passau (2:2) und gegen den ASCK Simbach (0:0) musste der SV Schalding II mit dem 1:2 in Schöfweg einen Dämpfer hinnehmen. "Das war insgesamt nicht unverdient, weil unsere Leistung nicht berauschend war", räumt Trainer Christian Süß ein. Er nimmt seine Truppe allerdings in Schutz: "Wir haben ganz viele junge Spieler dabei, da sind solche Schwankungen ganz normal", sagt der 34-Jährige. Die Aufgaben werden nicht einfacher: Am Samstag stellt sich mit TuS Pfarrkirchen ein heißer Titelkandidat am Reuthinger Weg vor, am Montag heißt es, in Hohenau zu bestehen. "Pfarrkirchen hat Klasse-Einzelspieler in seinen Reihen. Da müssen wir uns im Vergleich zum Schöfweg-Match deutlich steigern. In Hohenau erwartet uns wieder ein intensiver Kampf. Unsere Jungs haben aber das Zeug, beide Male zu bestehen", glaubt Süß, der die beiden A-Junioren Florian Peter und David Salatmeier (beide Leistenprobleme) sowie Lukas Bartlsperger (Kniebeschwerden) ersetzen muss. Anleihen aus dem Regionalliga-Kader – zuletzt war Christian Brückl dabei – sind laut Süß nicht zu erwarten.
FC Fürstenzell
Von einem Hohenauer Doppelschlag (19./21. Minute) hat sich der FCF letztens nicht beirren lassen. Und obwohl praktisch die gesamte etatmäßige Offensiv-Abteilung nicht dabei war, gelang noch ein Teilerfolg. Christian Holzbauer (28), in der 83. Minute eingewechselt, machte mit seinen späten Joker-Toren (88./90.) das 2:2 perfekt. Spielertrainer Tobias Grabl erreichten aber vor dem Samstags-Heimspiel gegen Salzweg und der Montags-Aufgabe in Künzing weitere Hiobsbotschaften: Maximilian Sommer erlitt in Hohenau eine Platzwunde (genäht mit zehn Stichen) und muss das ganze Wochenende passen. Gleiches gilt für die beruflich unabkömmlichen Johannes Reitberger und Matthias Witte sowie den privat verhinderten Andreas Hüttel. Matthias Hammer (Kniereizung) hat erst mit leichtem Lauftraining begonnen, Marco Seibold und Willi Demlehner sind ebenfalls nicht fit. "Bei diesen Ausfällen stößt unser Kader natürlich an die Belastungsgrenze. Dass wir jetzt gegen den Ersten und beim Dritten ran müssen, machte die Sache nicht leichter", sagt der Coach. Er weiß aber, dass seine Jungs immer alles geben werden und hofft daher auf den ein oder anderen Überraschungspunkt beim Doppeleinsatz. Grabl: "Wichtig ist, dass wir jetzt nicht abreißen lassen. Danach kommen Gegner unseres Kalibers, bis dahin sollte sich auch unsere Personal-Situation etwas entspannt haben."
FC Tittling
Zwei Energieleistungen in Folge haben die Tittlinger in den Heimpartien gegen Passau (3:3) und Tiefenbach (2:2) abgeliefert und sich jeweils belohnt. Natürlich ist Trainer Thomas Boxleitner die bisherige Anzahl an Gegentoren ein Dorn im Auge. Am Freitag wird er seine Jungs in Karpfham noch vorsichtiger taktieren lassen. Weniger Freistöße verursachen, mehr Konter fahren, lautet die Vorgabe, Am Montag später taucht bei den Dreiburgenländern mit dem SV Hebertsfelden ein Hochkaräter auf. Fred Arbingers Team blieb bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück und will nach zwei Niederlagen in Folge das Feld von hinten aufrollen.
− red
Bezirksliga Ost am Freitag, 18.30 Uhr: Freyung – Hohenau, Karpfham – Tittling; Samstag, 14 Uhr: Hebertsfelden – Regen; 17 Uhr: Fürstenzell – Salzweg, Grafenau – Künzing, SV Schalding II – Pfarrkirchen; 17.30 Uhr: Simbach/Inn – Schöfweg; 18 Uhr: Tiefenbach – Passau.
Montag, 15 Uhr: Hohenau – SV Schalding II, Regen – Grafenau; 15.45 Uhr: Künzing – Fürstenzell; 17 Uhr: Passau – Schöfweg, Salzweg – Freyung, Tiefenbach – Karpfham, Tittling – Hebertsfelden; 17.30 Uhr: Pfarrkirchen – Simbach/Inn.
Auf Tuchfühlung sind aktuell tabellarisch der SV Schalding II (links Andreas Kronawitter) und der 1.FC Passau (rechts Sebastian List). Auch nach der Doppelrunde? − Foto: Lakota
