Reischach schafft die Sensation – Nach 4:1-Heimsieg über Bruckmühl ist Durchmarsch in die Bezirksliga perfekt

10.06.2018 | Stand 25.10.2023, 10:37 Uhr

Der fliegende Trainer: Franz Berger wurde nach dem geglückten Durchmarsch in die Bezirksliga von den Spielern des TSV Reischach in die Luft geworfen. − Fotos: Butzhammer

Der TSV Reischach hat die Sensation geschafft und ist nach zehn Jahren zurück in der Fußball-Bezirksliga! Am Samstag feierten die Schützlinge von Erfolgstrainer Franz Berger im entscheidenden zweiten Relegationsspiel der beiden Kreisliga-Vizemeister auf eigener Anlage einen ungefährdeten und völlig verdienten 4:1-Sieg über den SV Bruckmühl und machten damit den Durchmarsch perfekt.

Die Holzland-Truppe aus der Kreisliga2 präsentierte sich vor 622 Zuschauern wie aus einem Guss und zog mit dieser mannschaftlichen Geschlossenheit dem ballsichereren Pendant aus der Gruppe1, bei dem einige Akteure schon höherklassig gespielt haben, den Zahn. Gegen das kampfstarke TSV-Kollektiv wirkten die Bruckmühler, die beim 2:1 im Hinspiel noch dominiert hatten, über weite Strecken ratlos. "Wir haben sie nicht spielen lassen. Das war eine überragende Laufarbeit", lobte Franz Berger seine kompromisslos auftretenden Schützlinge.

Beide Teams wiesen gegenüber dem ersten Treffen vier Tage zuvor jeweils nur eine Änderung in der Startformation auf. Beim Gastgeber fehlte Florian Scholz nach seiner roten Karte. Für den auf der Bank mitfiebernden Kapitän lief Christoph Vilsmaier auf, der mit drei Treffern zum Matchwinner avancierte. Die Elf aus dem Landkreis Rosenheim konnte nach abgesessener Sperre wieder auf ihren Spielführer Maximilian Gürtler bauen, der Alexander Mayer verdrängte.

Bruckmühl wollte in der dritten Kreisliga-Saison nach zweimal Platz3 in den Vorjahren nun den Sprung auf Bezirksebene schaffen und wurde von einer großen, lautstarken und zunächst siegessicheren Anhängerschar begleitet. Die Stimmung bei den Fans der Gäste stieg auch gleich, denn ihre Mannschaft begann optisch überlegen. Sie verzeichnete durch Anian Folger in der 3. Minute einen ersten Warnschuss und kurz darauf zwei Eckbälle. In der 12. Minute wurde es jedoch schlagartig ruhig auf SV-Seite: Florian Heuschneider passte den Ball durch die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr auf Vilsmaier, der cool blieb und gegen den herauslaufenden Torhüter Johann Brandstetter die erste Chance zum 1:0 nutzte. Die Reischacher hatten nun Oberwasser, während bei den geschockten Gästen der Schwung erlahmte. In der Folge waren in der wenig berauschenden Partie Torchancen Mangelware. Reischach stand in der Abwehr sicher und die Schützlinge des SV-Trainerduos Georg Mühlhamer/Maik Blankenhorn blieben vieles schuldig. Vilsmaier, der an nahezu allen gefährlichen Aktionen seines Teams beteiligt war, scheiterte nach Pass von Bastian Berger an Brandstetter (16.) und eine Hereingabe von Julian Kneißl klärte Bruckmühls Thomas Festl im letzten Moment (27.). Fünf Minuten vor der Pause schlugen dann die Holzland-Kicker nochmal zu: Bei einem schnell vorgetragenen Angriff setzte Bastian Berger schön Stefan Hametner in Szene und der vollendete zu seinem 17. Saisontreffer.

Nach der Halbzeit agierte Bruckmühl offensiver, TSV-Keeper Anton Schreiner musste gleich zwei Bälle fangen. Dann wurden die Gäste aber erneut durch den flinken Vilsmaier eiskalt erwischt, der wie beim 1:0 eine Vorlage von Heuschneider verwertete (48.). In der Folge bemühten sich die Mannen um den technisch beschlagenen Gürtler, brachten aber wenig Konstruktives zustande und waren vor allem im Abschluss viel zu harmlos. Gürtler verpasste gegen eine starke Fußabwehr von Schreiner den Anschluss (73.) und der eingewechselte Mayer köpfte den Ball nach einer Ecke knapp vorbei (75.).

Die beste Gelegenheit zum 1:3 bot sich in der hektischen und von zahlreichen Nickligkeiten geprägten Schlussphase bei einem Elfmeter, den Maximilian Prinz im Strafraumgewühl gegen Charly Kunze verursacht hatte. Der Gefoulte trat selbst an und traf den Innenpfosten, von wo der Ball ins Feld zurücksprang (89.). In der Nachspielzeit verkürzte Bruckmühl durch einen Kopfball von Gürtler dann doch noch (90.+1). Das war aber noch nicht alles: Als der Gast mit Mann und Maus inklusive Schlussmann Brandstetter stürmte, landete ein Befreiungsschlag bei Vilsmaier, der kurz hinter der Mittellinie abzog und das Leder in die leeren Maschen hoppeln ließ (90.+4). Der Rest war Jubel, weil Schiedsrichter Patrick Schönherr (ASV Piding) das Duell gar nicht mehr anpfiff.

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