Rastbüchl bekommt Aufstiegshilfe – Skistadion am Arber modernisiert

09.01.2015 | Stand 09.01.2015, 10:41 Uhr

90 Meter Höhenunterschied müssen die Skispringer auf der größten Schanze in Rastbüchl bewältigen – noch bevor sie springen. Um dies zu erleichtern, soll eine Aufstiegshilfe her. − Foto: Kain

An der Schanze haben sie ihn festgenagelt: Ja, der Freistaat bleibe bei seiner Finanzzusage für die Sanierung der Baptist-Kitzlinger-Schanze, und ja, er unterstütze das Bemühen, im Bayerischen Wald ein gemeinsames Landesleistungszentrum Arber/Rastbüchl durchzusetzen, versprach Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei seinem Besuch an der Schanzenanlage.

Landrat Franz Meyer pries den kleinen Ortsteil von Breitenberg als "eine der erfolgreichsten Medaillenschmieden des deutschen Skisprungsports" und lobte die Unterstützung des Freistaats, der sich an der 1,5 Millionen Euro teuren Sanierung der Anlage beteilige. Der Freistaat übernimmt 375000 Euro. Ein Großteil der Sanierung, die der Kreisausschuss bereits 2011 anstieß, ist bereits erledigt.

Ein wichtiges Detail fehlt jedoch noch: eine Aufstiegshilfe für die Springer. Zur Verdeutlichung des Problems chauffierte man den hohen Besuch hinauf zum Sprungturm, den der Minister im Windschatten des Landrats auch noch erklomm. Den gleichen Aufwand müssten die Sportler betreiben, erklärte Alois Uhrmann, Vorsitzender des WSV-DJK Rastbüchl. Der Haken: "Wer kein Allrad hat, kommt nicht hoch." Dann müsse der Verein aushelfen – "oder die Springer kommen nicht mehr her".

Für die ganze Region wäre dies ein herber Verlust, ist sich Uhrmann sicher. Allein die auswärtigen Sportler brächten rund 2500 Übernachtungen im Jahr. Nicht nur der Nachwuchs schätzt die windunabhängige Anlage: Auch Bergisel-Sieger Richard Freitag machte sich im Herbst in Rastbüchl fit. Allerdings soll die Aufstiegshilfe keine reine Bequemlichkeit für Trainingssprünge werden.

Sie ist Standard – und wird bei internationalen Wettbewerben vorausgesetzt. Im nächsten Jahr will man für die Schanze ein FIS-Zertifikat erhalten, dann muss die Aufstiegshilfe da sein. Alois Uhrmann favorisiert eine Bahn, die auf Knopfdruck die Sportler den Hang hinauf befördert. Dies könnte etwa eine halbe Million Euro kosten. Herrmann ließ sich nicht lange bitten und bekannte sich zur Aufstiegshilfe. Schließlich sei sie ohnehin schon im Sanierungskonzept enthalten. Der Landrat machte sogleich Nägeln mit Köpfen und versprach: "Die Aufstiegshilfe kommt."

Der Förderverein Skilandesleistungszentrum (LLZ) Arber ist da schon weiter: Im Hohenzollern Skistadion am Großen Arbersee (Landkreis Regen) sind rund drei Millionen Euro investiert worden, jetzt will der Standort gleichziehen mit Ruhpolding und Oberhof. Die modernen technischen Voraussetzungen sind Grundlage für große internationale Wettkämpfe.

− cw

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