Viechtacher landet auf Rang vier in seiner AK
Pure Freude nach Hitzequal: Triathlet Florian Schedlbauer überzeugt beim Frankfurter Ironman

24.08.2021 | Stand 24.08.2021, 15:18 Uhr

Arme hoch beim Zieleinlauf: Der aus Viechtach stammende Florian Schedlbauer nach 9:19:15 Stunden am Frankfurter Römer. −Fotos: Schedlbauer

Nach zwei Jahren wettkampfloser Zeit freute sich Triathlet Florian Schedlbauer, dass er endlich wieder beim Triathlon Frankfurt, der auch als Europameisterschaft gewertet wurde, an den Start gehen konnte. Der für seinen Heimatverein RC Avanti Viechtach startende Athlet erreichte dabei in seiner Altersklasse M40 bis 44 den vierten Rang. Nach 9:19:15 Stunden lief Schedlbauer im Ziel am Frankfurter Römer ein. Hinter ihm lagen 3,8 Kilometer Schwimmen, 185 Kilometer Rad fahren und ein 42 Kilometer langer Marathonlauf in der prallen Sonne bei etwa 30 Grad Hitze.

Den Traum vom Podium verfehlte der Niederbayernmeister um knappe vier Minuten. In seiner Altersgruppe starteten 191 Sportler, sodass Schedlbauer mit seinem Ergebnis mehr als zufrieden war, wie er nach dem Rennen berichtete. Insgesamt belegte der Krankenpfleger vom Donau-Isar-Klinikum Deggendorf den 50. Platz von 1106 Frauen und Männern, die nach dem Start das Ziel erreicht haben. Der Start erfolgte am frühen Sonntagmorgen um 6.40 Uhr am Langener Waldsee. In der Zeit vor der Corona-Pandemie wären doppelt so viele Sportler an den Start gegangen, weiß Schedlbauer, der von einem entspannten Schwimmen berichtete. Nach 54 Minuten erreichte er das Seeufer und lag damit auf Platz drei in seiner Altersklasse. Dabei machte sich der Rückstand im Schwimmtraining wohl bei allen Teilnehmern, bis auf die Profiathleten, bemerkbar.

Die gesparte Energie beim Schwimmen investierte Ausdauerathlet Schedlbauer auf dem hügeligen Rad-Kurs, um schnell wieder Boden gut zu machen. Wegen mehrerer Baustellen wurde die Radstrecke bei diesem Rennen verändert und somit summierten sich 1800 Höhenmeter auf windanfällige 184 zu radelnde Kilometer. Dabei drückte er immer wieder hart in die Pedale, mit dem Ziel Radgruppen vor ihm zu sprengen. Nach 5:01 Stunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36,4 Kilometer pro Stunde erreichte der bald 40-jährige Triathlet, der in Metten zuhause ist, die zweite Wechselzone in Frankfurt am Mainufer. Der anschließende Marathon entwickelte sich zu einer Hitzeschlacht, weil die Sonne inzwischen im Zenit stand und das Thermometer die 30 Grad Marke überstieg.

Immer noch auf Platz drei liegend, schlüpfte Schedlbauer in die Laufschuhe und versuchte schnell ein kontrolliertes Tempo zu erreichen um nicht in Gefahr zu laufen, frühzeitig zu überziehen. Bis zur Halbmarathonmarke gelang ihm das bei einem Durchschnittstempo von konstanten 4:25 Minuten pro Kilometer sehr gut. Jedoch forderte die zuvor Kraft raubende Raddisziplin ihren Tribut, was dem erfahrenen Triathleten auf seiner inzwischen 15. Langdistanz schnell klar war. Die Beine wurden schwerer und schwerer. Ab Kilometermarke 28 musste der viermalige Hawaiiteilnehmer an jeder Verpflegungsstelle, die alle zwei Kilometer aufgebaut war, anhalten, seine Oberschenkel mit Eiswasser kühlen und zusätzliche Kraft mittels der gereichten Energieriegel aufnehmen. Mit dieser "Stop and go" Taktik schaffte Schedlbauer es, den Marathon in 3:15 Stunden durchzulaufen, was einem durchschnittlichen Tempo von 4:36 Stunden pro Kilometer entspricht.

Glücklich ob der geschafften Leistung an diesem harten und langen Tag konnte sich Florian Schedlbauer im Zielkanal am Frankfurter Römer von den Zuschauern und von seinen mitgereisten Familienangehörigen feiern lassen. Die mit dieser herausragenden Platzierung erreichte Qualifikation zur Ironman-Weltmeisterschaft in Hawaii lehnte Schedlbauer aufgrund verschiedener Unwägbarkeiten wegen der Corona-Pandemie bereits im Vorfeld ab.

− eds