Rassismus im Fußball
Profifußballer sollen Rassismus ertragen? Ein Kommentar zum irritierenden Text eines Wissenschaftlers

25.02.2020 | Stand 19.09.2023, 1:29 Uhr

Vor dem Drittliga-Spiel zwischen Bayern München II und dem Chemnitzer FC (0:1) machen sich die Akteure für ihre Mitmenschen stark. −Foto: M.i.S

Die Opfer dürfen sich nicht alleine fühlen – ein Kommentar unseres Redakteurs zum Beitrag des Wissenschaftlers Stefan Charath.

"Noch nie mussten Kugeln fliegen, um ein Feuer zu entfachen, und so brauchte Stefan Chatrath keine Waffe, um zu zielen, zu feuern, zu treffen und zu verletzen. Sein irritierender Text muss Konsequenzen haben – für den Wissenschaftler persönlich und für die Gesellschaft.

Dass der Beitrag nicht anonym im rechten Eck des Internets abgestellt wurde, sondern ein Professor diesen bewusst für ein Online-Magazin verfasst hat, sollte nach den jüngsten Vorfällen auch ein Warnschuss sein: Rassisten fühlen sich offenbar ermutigt, ihren Hass öffentlich kundzutun. Die Gesellschaft muss sich dem entgegenstellen.

Gegen Rassisten aufzustehen, erfordert viel Mut und erfordert viel Kraft. Aber kann ein Opfer zu groß sein, um nicht den Opfern der Rassisten in ihrem Kampf für Menschlichkeit, für Toleranz und über allem für die schlichte Akzeptanz in Deutschland beizustehen? Keiner darf sich im Kampf gegen Rassismus alleingelassen fühlen. Zuschauer in Münster machten es vor: Sie zeigten mit dem Finger auf den, der einen Affen nachäffte – und der dann ganz allein dastand."