Prackenbach jubelt: Jartschik schießt Alkofen in die Kreisliga – Coach Baier hört auf

29.05.2015 | Stand 29.05.2015, 22:13 Uhr

Große Show: Prackenbachs Lukas Jartschik traf dreimal und zeigte einen Jubel-Salto. − Foto: Sigl

Bitteres Ende einer ganz unglücklich verlaufenen Saison: Bezirksliga-Relegant FC Alkofen muss nach nur einer Spielzeit im niederbayerischen Fußball-Oberhaus zurück in die Kreisliga. Die personell komplett dezimierte Baier-Elf, die den Ausfall von elf Spielern zu verkraften hatte, unterlag am Freitagabend dem klar überlegenen Kreisliga-Vizemeister aus dem Bayerwald, SV Prackenbach, vor 600 Zuschauern mit 2:4. Der SVP muss nun am Sonntag – um 18 Uhr in Ruhmannsfelden – gegen Landkreis-Rivale Zwiesel ran, der mit 1:0 gegen Ulbering siegte.

Unmittelbar nach Schlusspfiff verkündete FCA-Coach Christian Baier seinen sofortigen Rücktritt – trotz vorzeitiger Vertragsverlängerung in der Winterpause. "Unter den widrigen personellen Umständen hat die Mannschaft heute nochmal alles versucht. Mehr war einfach nicht drin. Nun ist es Zeit für einen Neuanfang", sagte der Coach. Er habe im Winter zwar für ein weiteres Jahr zugesagt, "aber unter komplett anderen Voraussetzungen. Diese sind jetzt durch diverse Abgänge etc. einfach nicht mehr gegeben – deshalb ist nach fünf Jahren für mich Schluss." Baier betonte, dass sein Abschied nichts mit dem Abstieg zu tun habe. "Ich habe die Verantwortlichen schon vor zwei Wochen informiert. Es war für mich keine Frage ob Bezirksliga oder Kreisliga. Vielmehr geht es um die sportlichen Voraussetzungen und eine konkurrenzfähige Mannschaft."

Prackenbach – Alkofen 4:2: Die Partie beginnt in Seebach vor rund 600 Zuschauern mit einem Paukenschlag für den FCA: Nach einem weiten Ball von Chris Baier zieht Marco Flenkenthaler in der 7. Minute aus der Drehung aus 22 Metern ab – 0:1! Mit einem aufkommenden Gewitter allerdings übernimmt der Kreisliga-Vize aus dem Bayerwald das Kommando und dreht völlig verdient das Spiel: Dem 1:1 von Lukas Jartschik (19.) lässt nur sechs Minuten später Martin Weber den SVP-Führungstreffer folgen. Prackenbach ist auch in der Folge das bessere und aktivere Team, lässt aber nach einer hlaben Stunde etwas nach. Alkofen, das auf mehr als ein halbes Dutzend Stammkräfte verzichten muss, ist nach Abzug von Blitz und Donner wieder besser im Spiel – und hat ja auch noch Flenkenthaler: Ballsicher behauptet der Blondschopf im Strafraum die Kugel und zieht aus sieben Metern flach zum 2:2 ab.

Nach der Pause drückt Prackenbach mit aller Macht auf die Entscheidung. Allein in der Anfangsviertelstunde nach Wiederanpfiff drei, vier Großchancen für die Waldler – doch entweder vorbei, Dippl hält oder Webers Geschoss fast von der Seitenauslinie landet am Querbalken (59.). Jakub Ferra trifft zudem per Volleykracher den Außenpfosten.

Als es fast scheint, dass die Schneller-Elf ihr Pulver verschossen hat, schlägt erneut Jartschik zu und schiebt im Fünfer ein feines Högerl-Zuspiel zum überfälligen 3:2 ins Netz (73.). Doch die Baier-Truppe bekommt noch eine "1000-prozentige" Chance zurück ins Spiel: Als Prackenbachs Keeper Mario Vogl einen hohen Ball verpasst (83.), fällt dieser genau Flenkenthaler vor die Füße – und der zuvor so treffsichere FCA-Angreifer versemmelt aus vier Metern – das Tor war leer. Die SVP-Antwort folgt auf dem Fuß: Quasi im Gegenzug macht Jartschik mit seinem dritten Treffer alles klar – die Waldler stehen völlig verdient in der 2. Runde, Alkofen muss nach einem Jahr Bezirksliga zurück in die Kreisliga. "Die Mannschaft wollte unbedingt weiterkommen und das hat man auch gemerkt. Wir hätten das Spiel nur früher entscheiden müssen. Aber Ende wären wir beinahe mit dem 3:3 bestraft worden. Aber es war ein verdienter Sieg und jetzt wollen wir natürlich auch die Krönung", sagte hinterher SVP-Coach Christian Schneller und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass wir jetzt Zwiesel als Gegner bekommen." Schnellers Wunsch sollte in Erfüllung gehen, denn der SC gewann mit 1:0 gegen Ulbering. SR Tobias Baumann (Seebach).