Einen Trainer zu feuern ist nun wirklich nichts Neues im Fußballgeschäft und schon gar nicht beim TSV 1860 München. Im selben Atemzug aber einen Geschäftsführer zu degradieren, indem man ihn zum Sportdirektor wegbefördert – das hat schon was. So hatte sich der ehemalige Werder-Manager Thomas Eichin seinen Job in München sicher nicht vorgestellt. Sein neuer Chef ist seit Dienstag – mal abgesehen vom allmächtigen Jordanier Hasan Ismaik – der US-Amerikaner Anthony Power.
Vor allem das Wie dürfte den smarten Eichin gedemütigt haben, sagte doch Löwen-Präsident Peter Cassalette, dass diese Personalie seit längerem so geplant gewesen sei. Der eigentliche König der Löwen, Investor Hasan Ismaik (40), stellte Eichin ein mäßiges Zeugnis aus, als er sagte: "Die Leistung von Thomas Eichin ist noch nicht auf dem Niveau, das wir uns von ihm erwarten."
Anthony Power soll’s jetzt richten. Mit Macht. Ein Finanzexperte auf Zeit. 50 Jahre alt. Hochgewachsen. Dünne Nickelbrille. Er hat über 25 Jahre Erfahrung in verschiedensten Branchen bei zig Firmen gesammelt. "Ich war in Frankreich, England, den Staaten, bin viel rumgekommen", sagt er. Und jetzt also München-Giesing. Er habe die Entwicklung von 1860 seit längerem verfolgt, sei ein großer Fan des Klubs, schließlich arbeite er seit über einem Jahr mit Herrn Ismaik zusammen. So ist das also.
Wie groß die Verbundenheit tatsächlich ist, muss sich zeigen. Power ist als Interimslösung angedacht. Sein Auftrag sei auf die kommenden Monate begrenzt, schilderte er, "ehe ein Geschäftsführer gefunden ist", erklärte Ismaik.
Raed Gerges, neben Eichin bisher kommissarischer Finanz-Geschäftsführer, soll sich künftig um den Bereich Marketing kümmern.
− rwi
So berichtete heimatsport.de am Dienstag über die Lage bei den Löwen.
