Plakat-Eklat: Gladbach-Manager Eberl wettert gegen Chaoten – "Dafür schäme ich mich"

22.02.2020 | Stand 22.02.2020, 18:56 Uhr

Hässliche Szenen in Gladbach: Personen beleidigen Hoffenheims Investor Dietmar Hopp mit zwei Plakaten. −Foto: dpa

Der große Teil der Fans von Borussia Mönchengladbach stimmte schon während des Spiels ein lautes Pfeifkonzert an und machte seinem Unmut Luft: Ein Transparent-Eklat gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp überschattete das 1:1 (1:0) gegen die TSG. "Wir haben Werte, sind gegen Rassismus und Ausgrenzung – und dann halten 50 Hornochsen ein solches Plakat hoch. Dafür schäme ich mich", wetterte Gladbach-Manager Max Eberl am Sky-Mikrofon. Eine drohende Bestrafung durch das DFB-Sportgericht wolle man akzeptieren.

Nach dem Seitenwechsel hatten einige der Gladbach-Ultras für die Missstimmung gesorgt, im Fanblock in der Nordkurve wurde ein beleidigendes Transparent gezeigt. "Hurensöhne beleidigen einen Hurensohn und werden von Hurensöhnen bestraft", war auf dem Banner zu lesen. Im Hintergrund war ein Transparent mit dem Konterfei von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp im Fadenkreuz zu sehen. Trainer Alfred Schreuder von 1899 Hoffenheim hat erwogen, seine Mannschaft vom Feld zu schicken. "Ich habe gesagt: Wenn das Plakat nicht verschwindet, gehen wir heim. Dann können sie die drei Punkte haben", sagte der Niederländer.

Vor Spielbeginn hatte es auch in Gladbach die von der Deutschen Fußball Liga (DFL) angekündigte Schweigeminute zu Ehren der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags von Hanau gegeben – eine Stunde später sorgten offenbar Unbelehrbare für den Eklat. Lautstark hatte Eberl in Richtung der Fans gewettert, das Spiel wurde kurzzeitig unterbrochen, das Transparent abgehängt. Das Spiel war am Ende zweitrangig.

Lucas Ribeiro (90.+2) traf für die Hoffenheimer zum späten Ausgleich, zuvor hatte Matthias Ginter (11.) die Fohlen in Führung gebracht. Gladbach-Torjäger Alassane Plea (74.) vergab zudem noch einen Handelfmeter nach Videobeweis. "Wir wollen drei Punkte draufpacken, das Ergebnis nervt", sagte Ginter bei Sky.

− dpa / sid