Nächsten Gipfel erklommen
Peterskirchner Robert Berg feiert mit Ostermiething siebten Aufstieg seiner Trainerkarriere – Julien Richter kommt

02.06.2022 | Stand 02.06.2022, 17:55 Uhr

Robert Berg (Vierter von links, stehend, mit Sohnemann Bennet) führte Union Ostermiething in die 4. österreichische Liga. Die Meisterparty ging mit 400 Fans beim 5:0 gegen Schwanenstadt über die Bühne.

Robert Berg (47) hat den siebten Aufstieg in seiner grandiosen Trainerkarriere gefeiert: Der Peterskirchner durfte am Vatertag mit dem UFC Stampfl-Bau Ostermiething den Meistertitel in der oberösterreichischen Landesliga West bejubeln – verbunden mit dem Sprung in die Oberösterreich-Liga. Seine Truppe hatte tags zuvor 1:0 beim SV Hai Schalchen gewonnen, an Christi Himmelfahrt half ihr dann der SK Schärding mit einem 2:2 gegen UFC-Verfolger FC Andorf zum Titelgewinn – und das drei Runden vor Saisonende. Den Erfolgscoach, der unter anderem auch schon Aufstiege mit dem SV Kirchanschöring, SV Erlbach und TSV Peterskirchen feierte, haben wir zum Interview in die Sportredaktion der Heimatzeitung eingeladen:

Sind Aufstiege samt Feierlichkeiten für Sie schon Routine, oder war auch dieser Meistertitel etwas ganz Besonderes?
Berg: Bei den Feierlichkeiten fällt es mir immer schwerer, weil ich eigentlich zwischendurch einen Tag Pause gebraucht hätte – aber bei uns hat’s ja drei Tage gedauert. Zwischendurch mussten wir sogar noch ein Spiel (5:0 gegen Schwanenstadt, d. Red.) bestreiten, aber auch das hat relativ gut geklappt. Ein sportlicher Aufstieg ist immer etwas Besonderes, vor allem nach diesen zwei Abbruchsaisonen, die schon eine Nervenprobe waren.

Es stehen ja auch einige weitere bayerische Spieler und Trainer in ihrem Team.
Berg: Im Trainerteam unterstützt mich mein Weggefährte Dennis Kracker aus Inzell schon seit vielen Jahren, er musste in der Vorrunde auch ein paar Mal zwischen die Pfosten und hatte nicht nur deshalb eine wichtige Rolle in der Mannschaft. Mit dem Tachertinger Moritz Huber, der unser 1b-Team coacht, haben wir einen weiteren Oberbayern im Trainerteam. Unser Top-Spieler Muhamed Subasic (früher SV Wacker Burghausen) hat sich gleich zu Saisonbeginn einen Kreuzbandriss zugezogen, kommt aber jetzt zur neuen Saison hoffentlich mit vollem Elan und fitter denn je wieder. Auch der junge Patrick Kotas aus Freilassing fährt jede Woche vier Mal über die Grenze und hat schon zahlreiche Einsätze in der Kampfmannschaft absolviert.

Sie sind jetzt mit Ihrer Truppe in der 4. Liga Österreichs angekommen, gibt’s da schon eine Zielsetzung beziehungsweise den einen oder anderen Neuzugang?
Berg: Wir möchten uns in der neuen Liga schnellstmöglich etablieren und wissen natürlich schon, dass das eine große Aufgabe wird. Erster Neuzugang ist Julien Richter vom Regionalligisten Spvgg Unterhaching – zuletzt war er an 1860 Rosenheim ausgeliehen. Bei ihm bin ich sehr froh, dass er sich für uns entschieden hat, denn einige höherklassige bayerische Vereine wollten ihn natürlich auch haben. Er wohnt in Burghausen, ist mit 23 Jahren im besten Fußballeralter und tut uns mit seiner Qualität und seinem Tempo extrem gut. Er wird bei mir definitiv in der Offensive zum Einsatz kommen, nicht wie zuletzt als Außenverteidiger.

Schauen Sie sich noch viele Spiele im heimischen Kreis Inn/Salzach an? Was sagen Sie zu diversen Auf- und Absteigern?


Berg: Sehr gerne bin ich in Peterskirchen – ich finde es richtig stark, dass mein Heimatverein jetzt wieder in der Bezirksliga vertreten ist. Für weitere Spiele bleibt mir dann leider nur wenig Zeit, aber ich verfolge die eine oder andere Partie online. Zu den Erlbacher Verantwortlichen habe ich nach wie vor engen Kontakt – es freut mich riesig, dass die tolle Arbeit, die der Verein seit Jahren leistet, jetzt wieder mit der Bayernliga belohnt wurde. Absolut stark auch, was Wacker Burghausen geleistet hat: Dritter Platz in der Regionalliga – das ist schon super. Jetzt hat man die große Aufgabe, einen ähnlich guten Kader wie in der letzten Saison zusammenzustellen. Wenn ich auf einige weitere meiner Ex-Vereine schaue: Kirchanschöring hat sicher eine sehr gute Saison gespielt, wobei vielleicht sogar die Regionalliga-Relegation möglich gewesen wäre. Dass 1860 Rosenheim absteigen musste, ist sehr schade, weil dort eine super Jugendarbeit betrieben wird.

Aus der Sicht eines Fußballfans: Freuen Sie sich schon auf die "Glühwein-WM" in Katar?
Berg: Ein anderer Schauplatz wäre mir sicher lieber, trotzdem werde ich natürlich alles im Fernsehen anschauen.

Interview: Christian Settele