Dienstags gegen Rosenheim
Passau Black Hawks: Drei zentrale Erkenntnisse aus der Niederlage beim SC Rießersee

08.11.2020 | Stand 18.09.2023, 22:17 Uhr

Christian Zessack. −Foto: Mike Sigl

40 gute Minuten und dennoch kein Sieg: Mit drei zentralen Erkenntnissen im Gepäck trat die Mannschaft des Aufsteigers EHF Passau Black Hawks am späten Freitagabend die Heimreise aus Garmisch an, nachdem man das erste Saisonspiel beim SC Rießersee mit 2:5 verloren hatte. Wenige Stunden später richtete die Mannschaft den Blick wieder nach vorn und traf sich am Samstagmittag zum Training.

Erkenntnis 1: Die zweiwöchige Quarantäne in Folge eines Testspiels gegen mehrere, kurz danach positiv auf Covid-19 getestete Profis der Blue Devils Weiden wirkt nach und wird sich wohl auch in den nächsten Spielen bemerkbar machen.

"Die zwei Wochen haben verdammt weh getan", sagt Sportchef Christian Zessack im Gespräch mit heimatsport.de am frühen Samstagabend. "Im letzten Drittel waren wir platt", so Zessack. "Man merkt (...), dass uns zwei Wochen Vorbereitungszeit fehlen. Das ist keine Ausrede – das ist Fakt", wird Trainer Ales Kreuzer zitiert. Nicht erwähnt wird in der von den Black Hawks verschickten Pressemitteilung allerdings, dass das Team des SC Rießersee ebenfalls ähnlich lange durch Quarantänemaßnahmen beeinträchtigt wurde. Insofern hatten die Hawks hier keinen Nachteil. "Nach der Quarantänezeit hat man schon gemerkt, dass einige Jungs schnell müde waren", klagte auch SC-Coach George Kink.

Erkenntnis 2: Nicht nur die Passauer werden sich an den ersten Spieltagen der Oberliga Süd darauf einstellen müssen, dass DEL-Leihspieler den Unterschied ausmachen können.

Im Duell mit Rießersee waren das Nationalspieler Marcus Weber aus Garmisch (Stammverein: Nürnberg Ice Tigers), Verteidiger Luca Zitterberg (RB München, ehemals EV Landshut) und Goalie Daniel Allavena. Zitterbart bereitete ein Tor vor, Weber erzielte zwei selbst. Allerdings: Eetu-Ville Arkiomaa, den die Black Hawks im Vereins-Spielbericht ebenfalls zu den DEL-Profis zählten, gehört dem SCR ganz allein: Der Finne besetzt eine der zwei Kontingentstellen und ist kein DEL-Profi.

"Wir waren froh über die Unterstützung aus München. Die Jungs bringen wahnsinnig Speed mit", lobte Rießersee-Coach Kink seine Leihspieler. Eine Wettbewerbsverzerrung sehen die Passauer darin auf Nachfrage nicht: "Wenn jeder Verein sieben oder acht solcher Spieler hätte, dann würde ich das mit Ja beantworten. Aber so nicht. Jeder Spieler möchte spielen, und Marcus Weber zum Beispiel ist auch noch ein Garmischer", äußert Christian Zessack viel Verständnis. "Sie haben den Unterschied gemacht, ja – aber das sollten wir nicht überbewerten."

Erkenntnis 3: Nicht zu früh freuen. Nach zwei schnell aufeinanderfolgenden Toren von Dominik Schindlbeck (26.) und Patrik Beck (31.) führten die Passauer mit 2:0 – und rannten dann blindlings nach vorn.

"Da haben wir kopflos gespielt, das war ein großes Manko", sagt Zessack, ohne damit hart mit der Mannschaft ins Gericht gehen zu wollen. Knackpunkt sei der 2:2-Ausgleich gewesen, nach dem 2:3 war man dann "im Kopf nicht mehr so bereit", erklärt Zessack. Mit den Last-Minute-Neuzugängen Anthony DeLuca und Jonathan Philipps (beide aus Sheffield) waren Kreuzer und Zessack zufrieden. Erst recht, weil DeLuca erst am Freitag landete und direkt vom Flieger aufs Eis ging und Philipps erst einmal mit dem Team trainiert hatte. "Sie haben es gut gemacht und sind in der Mannschaft überragend aufgenommen worden", so Zessack.

Am Sonntag hat die Mannschaft frei, am Montagabend folgt das Abschlusstraining vor dem Duell mit den zum Auftakt siegreichen Starbulls Rosenheim (4:1 gegen Weiden). Fehlen wird wohl Robin Deuschl, der etwas kränkelt; der Coronatest war negativ ausgefallen. Was vom Spiel in Riessersee bleibt, sind zwar keine Punkte – aber drei Erkenntnisse. Gelingt die gezeigte Defensivarbeit über 60 Minuten, ist beim nächsten Mal mehr drin. "Der Gegner hat das gut gemacht mit seiner defensiven Spielweise", lobt schließlich SC-Coach Kink.

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