Pokalkrimi in Dortmund
Paderborn-Coach Baumgart nach Abseitstor von Haaland stinksauer: "Das ist eine Frechheit" +++ Video

03.02.2021 | Stand 19.09.2023, 1:57 Uhr

Anfang Februar im T-Shirt am Spielfeldrand: Paderborn-Coach Steffen Baumgart lief am Dienstagabend heiß – spätestens im Interview nach dem verlorenen Pokalkrimi. −Foto: Guido Kirchner/dpa

Steffen Baumgart (49) war kaum noch zu beruhigen. Die Bewertung des Siegtores von Borussia Dortmund gegen seinen SC Paderborn machte den Trainer zornig, fassungslos, stinksauer. "Der Schiedsrichter hatte die Wahrnehmung, dass unser Spieler den Ball spielt. Ich sehe da keine Veränderung des Balles, das ist eine absolute Frechheit", schimpfte Baumgart nach dem Pokal-Achtelfinale am ARD-Mikrofon.

Dieses 2:3 nach Verlängerung beim BVB "so abzugeben, daraus eine Berührung des Balles zu machen, ist frech. Langsam wird‘s lächerlich. Nicht rauszugehen, um sich das anzugucken, das ärgert mich. Da machen wir uns zum Affen", sagte Baumgart in Richtung von Referee Tobias Stieler.



Erling Haaland (95.) hatte vor seinem Tor wohl im Abseits gestanden, der mehr als fünf Minuten lange Videobeweis drehte sich aber um die Frage, ob ein SCP-Profi den Ball noch berührte. "Respekt bedeutet auch, sich den Scheiß anzugucken und nicht den Kleinen wieder in den Arsch zu treten", sagte Baumgart: "Wir stehen da und frieren uns sieben Minuten lang den Arsch ab. Das geht für uns um zwei Millionen! Ich bin keine Aktiengesellschaft, wir kämpfen um jede müde Mark."

Seine Wutrede hatte er Stieler unmittelbar nach dem Abpfiff angekündigt. Nun, sagte er, sei er "gespannt, ob ich einen Brief vom DFB bekomme". Wird er nicht, wie der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch mitteilte. Der zuständige Kontrollaussschuss werde kein Verfahren einleiten. Demnach wurde der Coach allerdings schriftlich darum gebeten, "sich zukünftig in seiner Wortwahl zu mäßigen und an seine Vorbildfunktion als Trainer zu denken". Ansonsten könne es im Wiederholungsfall "zu einer Anklageerhebung vor dem DFB-Sportgericht führen".

− sid/dpa/red

Auch über den Dortmunder Pokalkrimi hinaus war es ein denkwürdiger Pokal-Abend am Dienstag: Viertligist Essen warf Vorjahresfinalist Leverkusen aus dem Wettbewerb und in Kiel fiel die Entscheidung im 18. Elfmeter