Pferdesport
Oragos nach schwerer Verletzung mit furiosem Comeback: Gleich zwei Siege bei Trabrennen in Daglfing

14.09.2017 | Stand 18.09.2023, 20:19 Uhr

Mit Matthias Schambeck im Sulky gewann Oragos vom Pollinger Stall Absolut zuletzt beim Hacker-Pschorr-Renntag in München-Daglfing mit viereinhalb Längen Vorsprung. Die Siegquote betrug 27:10. − Foto: Karl L. Fabris/fotofinish.de

Dass Oragos überhaupt nochmal in den Wettkampfsport zurückkehren würde, war schon so etwas wie eine Sensation. Jetzt hat das Rennpferd vom Stall Absolut, den die Tüßlinger Elisabeth Höll und Georg Kirchisner betreiben, ein furioses Comeback gegeben – mit gleich zwei Siegen auf der Trabrennbahn in München-Daglfing.

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach einer schweren Verletzung gewann Oragos Rennen Nummer1, mit satten fünfeinhalb Längen Vorsprung. Bei dem Außenseitersieg mit Matthias Schambeck im Sulky gab es eine Quote von 36:10. Eine dicke Überraschung, erst recht vor dem Hintergrund dessen, was Oragos im August 2016 zugestoßen war. Wie Elisabeth Höll berichtet, brach der damals vierjährige Wallach mit elf anderen Pferden nachts aus der Koppel aus – warum, ist bis heute ungeklärt – und verletzte sich dabei erheblich: "Muskelabriss im oberen Bereich des Vorderbeins" lautete damals die Diagnose des Altöttinger Tierarztes Dr.Franz Schindler, der zu Hilfe geeilt war. "Wir waren erstmal froh, dass wir Oragos nicht gleich einschläfern mussten", so Elisabeth Höll, der ansonsten wenig Hoffnung gemacht wurde: "Wenn er überlebt, wird er bestimmt kein Rennpferd mehr werden", habe Dr. Schindler ihr gesagt.

Doch Oragos belehrte alle eines Besseren. Mithilfe der auf dem Hof vorhandenen Therapiemöglichkeiten kam er buchstäblich wieder auf die Beine. Der Wallach war "schon vor seinem Unfall ein Spitzenrennpferd mit einer wahnsinnig guten Einstellung, bei sechs Starts viermal siegreich", erzählt Elisabeth Höll und fügt stolz hinzu: "Er ist einfach ein Kämpfer."

Auch das zweite Rennen, unlängst beim Hacker-Pschorr-Renntag in Daglfing, beendete Matthias Schambeck mit Oragos auf dem 1. Platz. Über den langen Weg von 2600 m betrug der Vorsprung auf den Zweitplatzierten viereinhalb Längen – und die Siegquote war mit 27:10 schon nicht mehr ganz so hoch. So wird Oragos, wieder vollständig genesen, bei künftigen Einsätzen wohl kaum mehr als Außenseiter gehandelt werden ...

− ow