Holz, Äste und querliegende Bäume. Der Mühlbach sei ein regelrechter Dschungel geworden, seit er 1963 zum letzten Mal richtig ausgeräumt wurde, erklärte Willi Bernauer. Durch das viele Holz, sei der Pegel des Mühlbachs um bis zu 30 Zentimeter angestiegen. Auch die Strömungsgeschwindigkeit habe sich stark verringert. Um den Bach vom sperrigen Holz zu befreien hatte Bernauer zusammen mit fünf Pielweichser Burschen Mitte April an zwei Tagen, jeweils für rund zehn Stunden, geschnitten, gesägt und mit dem Bulldog die Holzteile aus dem Bach gezogen.
Nicht alle waren jedoch von Bernauers Engagement begeistert. An dem Tag, als der Artikel über die Mühlbachreinigung in der Plattlinger Zeitung erschien, meldete sich Dipl.-Forstwirt Jörg Kuhn, Geschäftsführer des Fischereiverbands Niederbayern, zu Wort. In einer E-Mail an die Redaktion befürchtete er, ohne "das Engagement der fleißigen Helfer" schmälern zu wollen, "gärtnerischen Übereifer". Dieser sei Gift für die naturgemachte Strukturvielfalt.
Die gemeinsame Besichtigung des Mühlbachs zerstreuten Kuhns Sorge, Bernauer hätte gewaltgärtnerisch alles Holz aus dem Mühlbach entsorgt. Im Gegenteil: Der Geschäftsführer des Fischereiverbands Niederbayern freute sich sehr, dass Bernauer ausreichend Totholzreste im Bach gelassen hatte und das Wasser trotzdem schnell durchs Bachbett floss.
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