Nur ein fitter Löwen-Stürmer zum Restrunden-Start: Mölders macht den Alleinunterhalter

25.01.2019 | Stand 19.09.2023, 0:50 Uhr

Einzelkämpfer im Sturm: Sascha Mölders. −Foto: LakoPress/imago

Besonders gesprächig ist man dieser Tage nicht beim TSV 1860 München. Im Trainingslager in Spanien schwiegen die Verantwortlichen eine Woche lang und auch vor dem ersten Drittliga-Spiel 2019 bei den Sportfreunden Lotte (Freitag, 19 Uhr/Magenta Sport) herrschte zu einigen Themen vielsagendes Schweigen an der Grünwalder Straße. Daniel Bierofka weilte einmal mehr beim Trainerlehrgang in Hennef, also übernahm Günther Gorenzel als Übungsleiter – und wortkarger Gesprächspartner. "Interne Abläufe" lägen dem Schweigen zugrunde, sagte er bei der Spieltagspressekonferenz. "Intern" heißt bei den Löwen ja in der Regel: Offenes Geheimnis.

Dieses Mal aber blieben die Gespräche tatsächlich innerhalb der Geschäftsstelle – und damit viele Fragen offen: Wieso ist Günther Gorenzel immer noch "nur" Sportlicher Leiter und nicht, wie längst beschlossen, Geschäftsführer Sport? Welchen Spieler hat der Klub für den abgewanderten Stürmer Adriano Grimaldi (für 200000 Euro nach Uerdingen) im Visier? Und die vielleicht wichtigste Frage: Wie will Sechzig trotz des geplanten Sparkurses sportlich konkurrenzfähig bleiben?

"Unsere primäre Aufgabe ist es, sportliche Planungssicherheit zu schaffen", sagte Vielleicht-bald-Geschäftsführer Gorenzel dazu. Erster Schritt: ein Sieg in Lotte. Die Elf dafür stellt sich vor allem in der Offensive fast von selbst auf. Weil Sechzig auf die Schnelle keinen Ersatz für Grimaldi gefunden hat, ist Oldie Sascha Mölders (33) der einzige fitte Mittelstürmer. "Wir sondieren den Markt, schauen, ob was machbar ist", erklärte Sportchef Gorenzel auf die Frage nach einem Grimaldi-Nachfolger und schob hinterher: Finanziell gäbe es durchaus Spielraum – auch weil mit Grimaldi ein Großverdiener von der Gehaltsliste ist. Beim zweiten Stürmer Markus Ziereis wird es maximal für einen Kurzeinsatz reichen. Der Rodinger fiel fast die ganze Hinrunde aus. Gorenzel:"Bei Markus merkt man, dass er lange verletzt war. Er hat zu kämpfen gehabt mit der hohen Intensität. Aber er wird frischer. Wir wissen um seine Stärken."

Auch der Passauer Marius Willsch fällt aus (Zerrung). Für ihn muss wohl der ebenfalls nicht ganz fitte Stefan Lex vorne links ran. Zudem fehlt Mittelfeldstratege Quirin Moll mit einem Muskelfaserriss. Für ihn könnte Aaron Berzel auf die Sechs und der zuletzt nicht berücksichtigte Kapitän Felix Weber wieder in die Innenverteidigung rücken. Im Tor wird wohl Marco Hiller stehen. Die eigentliche Nummer 1 Hendrik Bonmann ist nach einer langwierigen Knieverletzung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.

Das Spiel in Westfalen wird für die Löwen (Platz 9, 26 Punkte) richtungsweisend. Gewinnen sie gegen den Tabellen-13. Lotte, könnten sie ein Acht-Punkte-Polster zwischen sich und den ersten Abstiegsplatz legen. Im Hinspiel war das Duell eine klare Sache: 5:1 gewannen die Löwen. Günther Gorenzel will davon nichts mehr wissen: "Beim ersten Spiel weißt du nie, wo du stehst." Wo er persönlich steht, würde Gorenzel auch gern wissen. Aber darüber spricht er natürlich nicht.