Ju-Jutsu
Nur ein erkämpfter Sieg, aber der reicht zu WM-Bronze: Sarah und Sabrina Gschoßmann mit Debüt-Erfolg

29.11.2018 | Stand 29.11.2018, 10:48 Uhr

Jubel über Platz 3 bei der Ju-Jutsu-WM der "Großen": Sarah (links) und Sabrina Gschoßmann vom SVG Burgkirchen in Malmö. Um das Plüsch-Pony im Vordergrund ging es in ihrer Show. −Foto: Eschenfelder

Vier Athleten hatte der SV Gendorf Burgkirchen bei der Ju-Jutsu-Weltmeisterschaft im schwedischen Malmö am Start – und zwei von ihnen konnten sich eine Medaille erkämpfen: Sarah und Sabrina Gschoßmann sicherten sich Bronze im Duo-Wettbewerb der Kategorie "Show". Andreas Knebl erreichte in seiner Fighting-Klasse den sehr guten 5. Platz, Christian Straubinger schied im Ne Waza (Bodenkampf) in der Trostrunde aus.

Die Gschoßmann-Zwillinge gewannen ihr erstes Duell kampflos, weil die Gegner aus Kolumbien nicht angetreten waren. Im Halbfinale ging’s dann gegen das zweite deutsche Duopaar, die Schwestern Tanja und Jasmin Ittensohn vom FZC Philippsburg aus dem Badischen. Beide Teams erhielten für ihre Darbietungen gleich viele Punkte. Allerdings hatten Sarah und Sabrina Gschoßmann in der Unterbewertung bei der Technik einen halben Punkt weniger. So wurde das Finale knapp verfehlt. Im Kampf um Rang 3 gegen das polnische Paar Wowa/Lechovicz konnten sich die Tüßlingerinnen mit einem Punkt absetzen. Diesen Vorsprung brachten sie über die Zeit. Und auch wenn das Teilnehmerfeld nur sehr überschaubar war: Gleich beim Debüt bei einer WM der Erwachsenen eine Bronzemedaille zu gewinnen, konnten die beiden 21-Jährigen zu Recht als tollen Erfolg verbuchen!

Von Edelmetall hatte auch Andreas Knebl geträumt, der letztmals bei einer Weltmeisterschaft auf die Matte ging. Er hatte es allerdings in seiner 77-kg-Klasse mit zahlreicher und hochkarätiger Konkurrenz zu tun. Nach einem Freilos startete er gegen den Weltranglisten-Vierten Jonathan Charlot aus Mauritius, den er im Oktober bei den German Open knapp besiegt hatte. Diesmal machte es Knebl besser, gewann klar nach Punkten. Mit dem Russen Mger Manukyan, der heuer schon EM-Bronze geholt hat, lieferte er sich einen harten Kampf. Am Ende stand ein 13:12-Sieg.

Im Halbfinale stand der in Jena lebende Physik-Doktorand dem amtierenden Weltmeister Dawid Karkosz aus Polen gegenüber. Dieser wäre nach Knebls eigener Einschätzung "definitiv schlagbar" gewesen, doch mehrere umstrittene Kampfrichter-Entscheidungen fielen gegen den Gendorfer aus. Er verlor und musste danach im kleinen Finale gegen den Schweden Jonas Lund ran. Auch hier konnte sich Knebl nichts vorwerfen, obwohl erneut vielfach gegen ihn gewertet wurde. Bei Gleichstand von 15:15 Punkten unterlag er nur wegen der schlechteren Unterbewertung, musste sich mit Rang 5 begnügen und haderte trotz des an sich starken Abschneidens: "Insgesamt war es frustrierend und nicht der Abschied, den ich mir gewünscht hatte. Aber so ist das halt auf dem Niveau, da muss alles stimmen...". Er sei "gut vorbereitet und auf den Punkt fit" gewesen, so Knebl. Zu einer Medaille habe ihm "das Glück gefehlt".

Christian Straubinger sah sich in der Bodenkampf-Klasse bis 69kg ebenfalls einem Elite-Starterfeld gegenüber. Das Duell mit Saeed Bin Fahad aus Saudi Arabien drehte der in München lebende Physiker nervenstark 20 Sekunden vor Schluss per "Takedown" und anschließender Bodenkontrolle zu seinen Gunsten. Nach einer knappen Niederlage gegen Jun Yong Cho (Thailand) ging’s in die Trostrunde, wo ihn der Kanadier Kevin Wheeler aus dem Wettbewerb warf. Kann passieren!

Eine echte Enttäuschung war für Team Deutschland dagegen die Mannschaftswertung: Nach zwei Niederlagen wurde man nur Siebter.

− red