"Nichts geht mehr" im Landkreiscup – Ein Viertel weniger Mannschaften im Bayerwald

04.11.2014 | Stand 04.11.2014, 13:35 Uhr

Völlig überraschend sind die B-Junioren – hier eine Szene aus dem letztjährigen Finale zwischen der SG Riedlhütte und der JFG Lusen (4:3) die einzige Altersgruppe, in der mehr Teams gemeldet wurden. − Foto: Lautscham

"Nichts geht mehr" – "Rien ne va plus" – "No more bets"! Auf diese vielsagende und irgendwie auch doppeldeutige Weise hat Günter Schönberger seine Pressemitteilung zur jetzt abgelaufenen Meldefrist für die Hallenfußballturniere um den Landkreispokal Freyung-Grafenau betitelt.

"Nichts geht mehr" – diese Aussage gilt freilich nicht nur was die Frist betrifft, sondern sie trifft ganz offenkundig auch für den Cup als sportliche Institution zu. Gegenüber dem letztjährigen Cup ging die Zahl der Meldungen von Herren- und Juniorenteams von 176 auf 134 zurück. 42 Teams weniger entsprechend einem Minus von fast 24 Prozent! Noch krasser fällt die Bilanz aus, wenn man berücksichtigt, dass bei den Damen- und Mädchen (Vorjahr zusammen neun Mannschaften) diesmal ein Bewerb trotz vereinzelter Meldungen wohl erst gar nicht mehr zustande kommt.

Man muss bei den Betroffenen nicht lange nachfragen: Dass viele Vereine – für die die Teilnahme am Landkreispokal in der Vergangenheit geradezu ein Muss war – dem Cup in gewisser Weise "die rote Karte zeigen", hat vor allem einen Grund: Es wird ab sofort nach FIFA-Regeln gespielt (Stichwort Futsal) und damit unter anderem ohne Bande. Und gerade unter diesen Voraussetzungen, die technisch stärkere Mannschaften bevorzugen, sehen einige Mannschaften aus A- und Kreisklasse, aber auch aus der Kreisliga, für sich noch weniger Chancen. Sie bleiben diesem offiziellen Bewerb fern und machen lieber bei Privatturnieren mit, bei denen dem Vernehmen nach zumindest vorerst noch nach alten (Hallenfußball-)Regeln gespielt werden darf. Auch Cup-Manager Schönberger sieht das so: "Die neuen Regeln sind wohl in den meisten Fällen ausschlaggebend für den Verzicht auf eine Teilnahme". Notwendige Folge sind teils eklatante Änderungen des Turnier-Ablaufes.

Fakt ist, dass bei den Herren nur 24 Mannschaften gemeldet wurden. So zeichnet sich eine Vorrunde mit vier Sechser-Gruppen (zwei Spieltage) ab, deren Erst- und Zweitplatzierte später die Endrunde bestreiten. Damit reichen laut Schönberger erstmals drei Hallentermine aus, da ja die komplette Zwischenrunde entfällt. Bislang waren in aller Regel sechs Spieltage erforderlich.

Die Abstriche bei der Quantität sind im übrigen nicht gleichzusetzen mit einem Verlust an Qualität. Immerhin haben Landesligist Waldkirchen und die vier Bezirksligisten Freyung, Grafenau, Grainet und Riedlhütte gemeldet, dazu mit Hohenau, Schöfweg, Perlesreut, Haus und Rekordsieger Mauth auch noch fünf Kreisligisten. Für sie und ihre unterklassigen Mitstreiter geht es nicht nur um den Landkreispokal, sondern auch um die Qualifikation für die Bayerwaldmeisterschaft, die nur über diesen "offiziellen" Weg möglich ist.

Bei den A-Junioren wollen nach Lage der Dinge lediglich elf Mannschaften (Vorjahr 18) mitmachen. Damit ist nur eine Endrunde mit drei Gruppen möglich. Für eine kleine Sensation sorgen die B-Junioren. Für das Turnier der U17 wurden 17 Teams gemeldet – drei mehr als vor Jahresfrist! Nur einen leichten Rückgang von 18 auf 16 Mannschaften melden die C-Junioren , während bei den D-Junioren der Rückgang (von 33 auf 18) und bei den E-Junioren (von 34 auf 22) besonders krass ausfällt. Bei den jüngsten Landkreiskickern, den F-Juniuoren, wurden wie im vergangenen Jahr 26 Teams gemeldet. Und nur in dieser Altersklasse scheint eine Zwischenrunde sinnvoll bzw. auch notwendig zu sein. Für die Altersgruppen U11 und U13 wurden einige 2. und 3. Mannschaften gemeldet, für die womöglich eine Sonderrunde organisiert wird.

− kl