"Nicht Landesliga-tauglich": Alarmstufe Rot bei den Rottal-Teams vor dem Derby

04.05.2015 | Stand 04.05.2015, 10:34 Uhr

Hebertsfelden am Boden: Am Wochenende gab’s eine 1:4-Pleite im Heimspiel gegen Erlbach. − Foto: Geiring

Deutliche Worte hier, klare Ansage dort: Bei den Rottaler-Landesligisten SV Hebertsfelden und TuS Pfarrkirchen schrillen die Alarmglocken. Beide kassierten am Wochenende bittere Pleiten, beide stecken tief im Abstiegskampf – und am kommenden Samstag treffen sie nun im direkten Duell aufeinander. Das Derby wird zum Keller-Knaller – und vor allem für Hebertsfelden fast schon zur letzten Chance.

"In der Verfassung, in der wir zur Zeit stecken, ist alles schwierig. So sind wir nicht Landesliga-tauglich und auch nicht gut genug für die Relegation", sagte SVH-Spielertrainer Christian Kagerer nach der jüngsten Pleite gegen Erlbach. Nach den Spielen gegen die Top-Teams VfB Hallbergmoos-Goldach und SV Kirchanschöring musste sich Hebertsfelden auch dem Derbygast klar mit 1:4 beugen und bleibt Tabellenvorletzter.

Vor 350 Zuschauern konnte die Heim-Elf nur jeweils zu Beginn der beiden Hälften dagegen halten. Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Besonders bei den Standards, früher eine Stärke des SVH, zeigte sich die Abwehr der Rottaler sehr anfällig. Gleich drei Mal schlug es nach einer Ecke oder einer Freistoß-Flanke im Gehäuse der Einheimischen ein. "Da waren wir mit dem Kopf nicht bei der Sache", monierte Spielertrainer Christian Kagerer und fügt hinzu: "Vor allem die Art und Weise, wie wir die Gegentreffer kassiert haben, stimmt bedenklich. Das darf uns nicht passieren. Wenn wir bei Standards weiter so schlecht verteidigen, wird es eng." Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf Pfarrkirchen und damit auf das rettende Ufer. Sollte der SVH im Nachholspiel am Mittwoch daheim gegen Eching leer ausgehen (18.45 Uhr), wird das Derby gegen Pfarrkirchen schon zum Schicksals-Spiel für die Kagerer-Truppe.

Doch auch bei der TuS ist die Lage ernst, die Stimmung nach dem Wochenende schlecht. Fünf Spiele hatte Pfarrkirchen in der Fußball-Landesliga Südost zuvor nicht mehr verloren und sich dank dieser Mini-Serie über dem Strich platziert. Doch im "Schlüssel-Spiel" bei der mitbedrohten TuS Holzkirchen boten die Kreisstädter am Samstag ihre bislang schwächste Saisonleistung, waren technisch, taktisch und einsatzmäßig unterlegen und kassierten eine bittere 0:4-Pleite.

"Jeder Spieler muss sich nach diesem Auftritt fragen: Will er kommendes Jahr in der Landesliga oder eben nur in der Bezirksliga spielen?", sprach Trainer Alexander Sperl Klartext, "wir haben zunächst zwar gut dagegen gehalten, doch nach dem 0:2 sind wir als Mannschaft komplett auseinander gebrochen und waren total von der Rolle. Viele Spieler haben ihr Potenzial nicht annähernd abrufen können. Sie hatten auch nicht den Willen und die Leidenschaft, sich zu wehren und die Partie noch zu drehen. Wenn wir mit dieser Einstellung in die nächsten drei Partien gehen, wird es nichts mit dem Klassenerhalt werden."

Irgendwie hatte der Übungsleiter die Niederlage allerdings schon kommen sehen, denn "die Trainingsbeteiligung ist im Gegensatz zum Beginn der Frühjahrsrunde zuletzt nicht mehr so gewesen wie es eigentlich notwendig wäre, um erfolgreich zu bestehen. Hinzu gekommen sind Verletzungen und weitere Hiobsbotschaften."

Bei der TuS Holzkirchen fehlten TM Markus Aigner und Johannes Hausleiter aus persönlichen Gründen, während Benjamin Gerstl, Stefan Gruber, Benjamin Schlettwagner und Tobias Schlettwagner wegen Verletzungen nicht dabei waren. So kam Philip Rodriguez (ohne Training) zu einem Teil-Einsatz, Markus Wagner wurde aus der "Zweiten" hoch gezogen und durfte in der Schlussphase ran.

"Je weniger Spieler regelmäßig trainiert haben, desto schwächer haben wir auch gespielt. Immer ein paar Prozent-Punkte weniger", wiederholte sich Alexander Sperl, "und das muss sich jetzt schleunigst ändern..." Spätestens am Samstag um 16 Uhr, wenn der SV Hebertsfelden zum Derby kommt.