Erst Giselher, nun Siegfried von Xanten. Einen gewaltigen Sprung hat Thomas Niedermeier (24) in der Rollenbesetzung für das Historienspiel "Die Nibelungen" gemacht. "Damit habe ich wirklich nicht gerechnet", sagt der Großhandelskaufmann aus Niederpöring.
Im Vergleich zum Spiel vor vier Jahren verdoppeln sich Niedermeiers Textanteile. Spielt er abseits der Nibelungen für die Michal-Bühne, darf er aus dem Textkorsett ausbrechen. Weit weniger Raum für Improvisationen bietet das Skript von Regisseur Andreas Wiedermann, zumal die Sprache mittelalterlich, aber doch für den Zuhörer von heute verständlich klingt. Niedermeiers Lieblingssatz lautet: "Du staunst, dass du den Siegfried bei dir siehst." Diesen sagt er im Thronsaal in Worms zu Gunther, dem König der Burgunden.
Regisseur Wiedermann beteuert, dass die Heldenrolle einiges abverlangt. Er sei schließlich der Held aus der Fremde, kein richtiger Wormser. Ein großspuriges Auftreten begleite ihn. Diesen Helden zu verkörpern, sei besonders schwierig, erläutert der Regisseur, da Siegfried an sich nicht wirklich darstellbar sei. Er gleicht einem Superhelden mit besonderen Fähigkeiten, hat vor der Hochzeit mit Kriemhild einen Drachen getötet und den Nibelungenschatz erbeutet. Das Publikum habe es hier mit einer "Lichtgestalt" zu tun, stellt Wiedermann fest.
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