Plattling
Nibelungen-Festspiele: Regisseur will einen Hauch von Apokalypse

07.06.2018 | Stand 25.10.2023, 10:46 Uhr

Schroffer, düsterer und dramatischer will es Regisseur Andreas Wiedermann (39) bei den diesjährigen Nibelungenfestspielen haben. Deshalb ähnelt die Bühne einer apokalyptischen Mondlandschaft. − F.: Duschl/Archiv

Knapp einen Monat müssen die Fans von mittelalterlicher Intrige und Tragik noch auf die Nibelungenfestspiele warten. Die PZ hat sich vorab mit Regisseur Andreas Wiedermann (39) über futuristische Bühnenbilder, nordische Sagen und kollektive Energie unterhalten.

Herr Wiedermann, Sie haben in einem PZ-Interview Anfang des Jahres gesagt, dass die Nibelungenspiele 2018 "futuristischer" und "abstrakter" werden sollen. Wie bringen Sie das in Einklang mit einem Historienspiel?
Andreas Wiedermann: Die Nibelungenspiele selber werden nicht futuristischer und abstrakter. Aber weil der neue Spielort am Magdalenenplatz mit bestimmten Materialien wie Metall und Chrom umgeht, haben wir versucht, diese Materialien ins Bühnenbild weiterzuziehen. Es wird ein bisschen aussehen wie Caspar David Friedrichs Gemälde "Das Eismeer" oder eine apokalyptische Mondlandschaft. Der Look wird sozusagen etwas futuristischer, die Spiele selbst eigentlich nicht. Und die Chronologie der Szenen bleibt auch gleich.
Sie sprechen die Szenen an. Es hieß, dass einige größer oder kleiner gestaltet werden – oder ganz wegfallen...
Wiedermann: Wir hatten vorher den Sprung in die Neuzeit als Rahmenhandlung. Das wird alles wegfallen. Statt der Kinder wird es einen auktorialen Erzähler geben, der das Ganze in einen anderen Bezug stellen wird. Und dann gibt es auch ein paar thematische Verschiebungen. Zum Beispiel werden wir diesmal die Vorgeschichte der Nibelungen erzählen.
Welche Veränderungen haben Sie bei den übrigen Szenen vorgenommen?
Wiedermann: Die Bilder selbst werden den Gegebenheiten des Raums und der teilweise neuen Spieler angepasst. Es wird schneller und energetischer. Wir spielen auch ein bisschen mit der neuen Bühne. Die Szene mit den Plattlinger Bürgern zum Beispiel wird auch ein bisschen anders sein. Weniger komödiantisch-rustikal, denn die neue Bühne als Spielort braucht sozusagen etwas mehr Tragik und Dramatik.
Der neue Spielort ringt Ihnen ja einige Änderungen ab. Beispielsweise müssen Sie auf Pferde verzichtet. Wie gleichen Sie diese wegfallende Dynamik aus?
Wiedermann: Ja, die Pferde fallen raus, dafür versuchen wir etwas mehr Pyrotechnik einzusetzen. Ich denke also, dass wir die durch die Pferde wegfallende Dramatik gut auffangen können. Wegfallen wird auch das große Orchester. Der Platz reicht einfach nicht für ein 40-Personen-Orchester. Es wird aber deshalb nicht weniger opulent klingen. Schlussendlich wird es mehr Musik geben. Es ist etwas kleiner, aber, wenn Sie so wollen, professioneller geworden.
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