Neustart für Manuel Neuer: "Ich will denen schon zeigen, dass ich’s auch noch kann"

04.01.2019 | Stand 04.01.2019, 7:00 Uhr

Neustart: Manuel Neuer. −Foto: dpa

Am Freitag fliegt der FC Bayern an den Persischen Golf. Für Manuel Neuer (32) ist das Trainingslager des deutschen Rekordmeisters in Katar nach einem schwierigen Jahr 2018 ein ganz besonderer Neustart. Anders als vor zwölf Monaten, als der verletzte Kapitän der Münchner und der Nationalelf an Krücken ging und um die WM-Teilnahme bangen musste, kann der Ausnahmetorhüter nun im Emirat den Grundstein für ein 2019 mit neuen Bestleistungen legen. Denn nach seinen drei Mittelfußbrüchen hat der 32-Jährige noch nicht wieder die Paraden gezeigt, die ihn ganz speziell beim WM-Triumph 2014 zum Weltbesten machten.

Vor der Abreise nach Doha gab es für Neuer eine schlechtere Bewertung vom "Kicker" (Donnerstag). Erstmals seit 2007 steht er aus Leistungsgründen nicht in der Rangliste, die vom Dortmunder Roman Bürki angeführt wird. 2007 spielte Neuer als 21-Jähriger noch für Schalke 04. Zuletzt fehlte er zweimal verletzungsbedingt im Klassement. Er sei sehr glücklich, nun wieder topfit zu sein, versicherte Neuer. "Ich kann wieder alles machen, nichts tut mehr weh."

Neuer kann im neuen Jahr Kritiker widerlegen, deren Einschätzungen er auch nach Gegentoren gegen Augsburg (1:1) oder mit der Nationalelf gegen Holland (0:3) als überzogen empfand. "Wenn ich mir ein paar dieser Situationen einzeln anschaue, komme ich zu der klaren Bewertung: Es ist alles in Ordnung. Die Kritiker haben ja immer nur einzelne Tore vor Augen, keiner spricht darüber, wie viele Bälle ich zum Beispiel schon ablaufe oder entschärfe, bevor es überhaupt gefährlich werden kann", verteidigte sich Neuer in der "Süddeutschen Zeitung".

"In meinen Augen sind das auch Paraden, ich verhindere damit hundertprozentige Torchancen. Aber so was geht natürlich in keine Statistik ein", führte Neuer aus. Es habe in der Hinrunde einfach "nicht die klassischen Torwartmomente" für ihn gegeben. Er sei davon überzeugt, dass "die Leute bald" wieder seine Paraden bei sogenannten Unhaltbaren sehen werden. "Er wird uns noch viele Punkte retten", ist Torjäger Robert Lewandowski überzeugt.

Das Duell mit dem brasilianischen Weltklassekollegen Alisson Becker vom FC Liverpool steht für Neuer am 19. Februar und am 13. März in der Champions League an. "Ich will denen schon zeigen, dass ich’s auch noch kann", sagte der 84-malige Nationalspieler. "Ich bin überhaupt nicht satt." – dpa