Der letzte Sonntag der Pfingstferien steht in Neuötting ganz im Zeichen des Radsports. Bei dem seit Jahrzehnten ausgetragenen Klassiker, der zum elften Mal als Rundstreckenrennen über die Bühne geht, werden zudem wieder in allen Lizenzklassen die Oberbayerischen Meister ermittelt. Der Wettkampf der männlichen Jugend zählt als Sichtungsrennen für den Bayerischen Radsportverband und wird dadurch sportlich noch wertvoller. Das Hauptrennen der Männer-Elite beginnt um 15.30Uhr auf dem Stadtplatz. Der 4,1 km lange Rundkurs muss 25-mal durchfahren werden.
Gemeldet haben wieder zahlreiche namhafte Radsportler aus Bayern, weiteren Bundesländern und dem benachbarten Ausland. Das Rennen auf dem ebenso schwierigen wie reizvollen Kurs mit dem steilen Scheitzachberg und dem malerischen Stadtplatz genießt mittlerweile weit über den Freistaat hinaus einen hohen Stellenwert genießt. Rund 100 Fahrer werden erwartet, davon allein 70 im Männer-Eliterennen.
Sehr beliebt ist das "VR-Kids-Race", mit dem die Veranstaltung um 13 Uhr beginnt. Hier können sich Buben und Mädchen der Jahrgänge 2002 bis 2010 ohne Rennlizenz in drei verschiedenen Jahrgangsklassen messen. Es handelt sich um ein Schnupperrennen auf einem 800 m langen Kurs über den Stadtplatz. Gefahren wird mit normalen Fahrrädern oder Mountainbikes. Rennräder sind nicht zugelassen. Alle Teilnehmer sind verpflichtet, einen Helm zu tragen. Man kann sich bis eine halbe Stunde vor dem Start vor Ort anmelden.
Ernst wird es ab 13.45 Uhr, wenn die Jugendfahrer, Juniorinnen und Damen den selektiven Rundkurs unter die Räder nehmen. Hier geht es über zehn große Runden, also insgesamt 41 km. Das Rennen wird gemeinsam gestartet, aber am Ende nach Klassen getrennt gewertet. Als "Scharfrichter" gilt der 16 Prozent steile Scheitzachberg. Spannend wird, ob Susanne Eichberger vom Ausrichter RV Pfeil Neuötting ihren Sieg von 2014 wiederholen kann. Im letzten Jahr wurde die Lokalmatadorin Sechste. Heuer konnte Eichberger beim stark besetzten Altmühltaler Straßenpreis mit einem 7. Platz beweisen, dass die Form bereits wieder stimmt.
Beim Hauptrennen müssen sich ab 15.30 Uhr die KT-Fahrer – das sind Profis der dritten Kategorie – gemeinsam mit den Elitefahrern der A-/B-/C-Klasse dem Scheitzachberg insgesamt 25-mal stellen. Traditionell wird oben an der Kuppe alle fünf Runden eine dreifache Bergprämie ausgefahren.
Der Sieg wird sicher wieder über Ex-Profi Tobias Erler gehen. Der Tittmoninger, der für den RSC Kempten startet und früher auch schon für Wacker Burghausen aktiv war, wurde letztes Jahr nur knapp vom Sechstage-Spezialisten Leif Lampater geschlagen. Er befindet sich aktuell bereits wieder in exzellenter Form, wie seine Platzierungen bei den jüngsten schweren Straßenrennen beweisen. Interessant ist auch, wie sich Florian Völk schlagen wird. Der Ex-Profi von Mapei, der 2008 in Neuötting gewann, fährt in diesem Jahr wieder von Podest zu Podest – so wie kürzlich auch beim Kriterium in Töging, wo er Zweiter wurde. Nach einer Phase, in der der Rennsport hintenanstehen musste, ist Völk wieder voll im Geschäft.
Altmeister Klaus Wendlinger aus Pleiskirchen wird in Neuötting gewiss wieder beweisen wollen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Die heimischen Farben vertreten außerdem Matthias Schreieder aus Altötting und Michael Stadler aus Perach. Letzterer ist vorige Saison in die B-Klasse aufgestiegen. Schreieder und Stadler sind Mitglieder beim RV Pfeil Neuötting, starten aber fürs "Team Baier Landshut" bzw. den VfL Waldkraiburg.
Der Zeitplan13 Uhr:"VR-Kids-Race" mit 800-m-Runde am Stadtplatz; Helmpflicht; keine Rennräder.
13.45 Uhr: Lizenzrennen für Jugend U17 männlich, Juniorinnen und Frauen-Elite; gemeinsamer Start, getrennte Wertungen. Zehn Runden über insgesamt 41 km.
15.30 Uhr: Hauptrennen Elite KT und A-/B-/C-Klasse. 25 Runden über insgesamt 102,5 km.
− red/ow
