Plattling
Neun Monate nach Storch-Invasion: Doppelt so viele Babys

12.05.2015 | Stand 18.09.2023, 0:18 Uhr

Ein seltenes Ereignis, das die Plattlinger erfreute – und für Nachwuchs sorgte: Vor exakt neun Monaten ließen sich Störche für eine Rast auf Plattlings Dächern nieder. − Foto: Hahne

Es mag Aberglaube sein, eine Redensart, dass der Storch die Babys bringt. Und doch verblüfft ein Blick auf die Geburtenzahlen: Im April wurden mit 13 Geburten fast doppelt so viele im Standesamt Plattling (Landkreis Deggendorf) gemeldet, wie im April vor einem Jahr, als es nur sieben waren. Und auch der Mai lässt sich gut an.

Wer nachrechnet: Am Dienstag sind es genau neun Monate, dass die ersten von insgesamt über zwei Dutzend Störchen in Plattling landeten. Ab dem 12. August hielten sich die großen Vögel einige Tage lang auf den Dächern rund um den Plattlinger Stadtplatz auf, bevor sie ihren Weg in den Süden fortsetzten.

Woher kommt nun das Bild von Meister Adebar als Glücks- und Babybringer, oder die Redewendung, dass eine Mutter vom Storch "ins Bein gebissen" wurde. Es stammt wohl aus einer Zeit, als es den Menschen schwer fiel, über Aufklärung zu sprechen. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich das Bild, der Storch holt die Babys aus einem Brunnen. Damit die Mutter sich ins Bett legt, muss er sie ins Bein beißen, bevor er das Kind bringt. Früher fanden sich auf den Dächern der Häuser noch öfter Storchennester – die Vögel waren groß genug, die Babys zu transportieren und auch in ihrem Nest unterzubringen. Durch den Kamin konnte das Baby direkt in das Schlafzimmer gelangen – die perfekte Erklärung für kleinere Kinder.

− cat

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