Leichtathletik
Neu-Wackerianerin Alexandra Burghardt will bei Hallen-DM trotz Uni-Stress "um die Medaillen mitlaufen"

14.02.2019 | Stand 18.09.2023, 20:27 Uhr
Oliver Wagenknecht

Alexandra Burghardt, jetzt im Wacker-Outfit unterwegs. −F.: Burghardt

Mit ihren ersten zwei Testwettkämpfen seit dem Wechsel von der MTG Mannheim zum SV Wacker Burghausen hat sich Alexandra Burghardt auf die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in der Halle vorbereitet. Die Ergebnisse waren ganz in Ordnung, denn die Sprinterin aus Töging konnte dem Sport zuletzt nur einen Teil ihrer Aufmerksamkeit widmen.

Beim Hallenmeeting in Chemnitz ging Burghardt über 60 m an den Start. Im ersten von zwei Vorläufen, zugleich der schnellere, wurden für sie 7,43 Sekunden gestoppt. Das reichte für den 3. Platz hinter Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), die in 7,24 gewann, und Tiffany Eidner (Bad Lobensteiner TC/7,42).

Im folgenden A-Finale konnte sich Burghardt dann steigern, und zwar sowohl von der Zeit her als auch bei der Platzierung. In 7,36 Sekunden sprintete die 24-Jährige auf Rang 2. Dabei musste sie wiederum Rebekka Haase den Vortritt lassen: Die aus Sachsen stammende Lokalmatadorin siegte mit 7,26 Sekunden. Dagegen verwies Burghardt die U-23-Juniorinnen Viktoria Dönicke (LV 90 Erzgebirge/Jahrgang 1999) und Tiffany Eidner (1997) um zwei bzw. vier Hundertstel auf die nächsten Plätze.

Auf die Frage, ob sie denn mit ihrem Abschneiden zufrieden war, antwortete die Neu-Wackerianerin gegenüber heimatsport.de ausweichend: Sie habe "die Hallensaison nicht wirklich vorbereitet, mehr schon für den Sommer trainiert". Ihr Saisonziel ist die Teilnahme an der Leichtathletik-WM, die heuer einen relativ späten Termin hat (27. September bis 6. Oktober) und in Katars Hauptstadt Doha ausgetragen wird. "Für die Umstände mit dem Stress an der Uni ist es im Rahmen", präzisiert Burghardt in Anspielung auf ihre Abschlussprüfung: Erst wenige Tage zuvor beendete sie ihr Bachelor-Studium in Kommunikationswissenschaften und BWL an der Universität Mannheim.

"Leider habe ich die letzten Wochen keine Zeit für irgendwas außer Training und Uni gehabt", sagt sie entschuldigend. Daher sei sie auch zuvor beim Karlsruher Indoor-Meeting "nicht ganz bei der Sache" gewesen. Dort hatte Burghardt im 60-m-Vorlauf als Vorletzte die Qualifikation fürs Finale verpasst, allerdings gegen hochkarätige internationale Konkurrenz: So siegte die Holländerin Dafne Schippers, 2015 Hallenweltmeisterin über diese Distanz, in 7,25 Sekunden und wurde später Endlauf-Zweite in 7,19. Burghardts 7,40 Sekunden bedeuteten Rang 6.

Dass sie sich zuletzt in Chemnitz auch noch eine Magenverstimmung eingefangen hat, kommt ihr mit Blick auf die bevorstehende Hallen-DM in Leipzig nicht zupass. "Bis zum Wochenende sollte alles wieder normal sein", gibt sich Burghardt dennoch optimistisch. Schließlich will sie am Samstag über die 60 m nach eigenen Worten "um die Medaillen mitlaufen". Deutschlands Topsprinterin Gina Lückenkemper wird nicht an den Start gehen.