Nach Bayerns Pannen-Abend in Porto: Rummenigge nimmt Spieler in Schutz

15.04.2015 | Stand 15.04.2015, 23:13 Uhr

Schleichen wie geprügelte Hunde vom Feld: die Bayern-Spieler Dante, Sebastian Rode und Philipii Lahm nach dem 1:3 in Porto. − Foto: dpa

Solche Fehler kennt man vom FC Bayern eigentlich nicht. Der FC Porto bestraft sie schonungslos – der deutsche Fußball-Rekordmeister steht in der Champions League mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 1:3 wollen die Münchner in der Königsklasse aber noch lange nicht aufgeben.

Einem konfusen FC Bayern München droht nach drei Blackouts der Viertelfinal-K.o. in der Champions League. Durch krasse individuelle Abwehrfehler unterlag der deutsche Fußball-Rekordmeister im Hinspiel beim FC Porto mit 1:3 (1:2) und ließ sich dabei von dem unbequemen Kontrahenten wie einst im Landesmeistercup-Finale 1987 überrumpeln. Ricardo Quaresma (3./10. Minute) per Doppelschlag in der schlimmsten Anfangsphase der Münchner Champions-League-Historie und Jackson Martinez (65.) besiegelten am Mittwochabend vor 50 092 Zuschauern im ausverkauften Estádio do Dragao die verdiente Niederlage der unerklärlich fahrigen und ängstlichen Bayern. Thiago (28.) sorgte mit seinem Premierentor in der Champions League für ein wenig Hoffnung, dass der Rückstand im Rückspiel am kommenden Dienstag noch aufgeholt werden kann.

"Das sind Rückschläge. Wenn man eine große Mannschaft sein will, muss man die wegstecken", sagte Sportdirektor Matthias Sammer im ZDF. "Das sind Menschen, das gehört zum Spiel. Auf diesem Niveau wirst du dafür bestraft. Wir haben noch das Rückspiel zu Hause", sagte Trainer Pep Guardiola bei Sky.

Kapitän Philipp Lahm merkte an: "Mit einem 2:1 hätte wir leben können, das 3:1 war ein bitteres Gegentor. So ist es schwierig, aber wir haben noch die Hoffnung. Es hilft nicht zu lamentieren, wir müssen nach vorne schauen. Es ist möglich, 2:0 zu gewinnen." Kollege Thomas Müller sagte: "Das Ergebnis sagt oft etwas über die Leistung aus." Aber: "Die Chance ist da, es wäre nicht das erste Mal, dass wir zu Hause ein Spiel gewinnen."

Fassungslos, mit den Händen in den Hosentaschen, verfolgte Guardiola in der zweiten Halbzeit in der Coaching Zone das teilweise desolate Spiel seiner Mannschaft mit unerklärlichen Schwächen vor allem bei Xavi Alonso, Dante und auch Torwart Manuel Neuer. Eine Hoffnung ist, dass die verletzten Franck Ribéry und Bastian Schweinsteiger bis zum Rückspiel wieder fit sein werden, damit der Traum vom Finale am 6. Juni in Berlin nicht schon im April vorbei ist.

Bayner-Boss Karl-Heinz Rummenigge stellte sich später schützend vor die Profis. Bei seiner Bankettrede im Teamhotel blickte der Vorstandsvorsitzende und übte trotz großer individueller Fehler und einer schwachen Leistung Nachsicht. "Ich bin nicht bereit, die Mannschaft zu kritisieren. Das sind 13, 14 Spieler, die wir im Moment noch gesund haben und die seit Wochen dreimal die Woche spielen", sagte Rummenigge. Irgendwann komme dann eben der Tag, "wo du ein bisschen kaputt bist, wo du müde bist, wo die Beine schwer sind und dann auch im Kopf die Konzentration ein bisschen fehlt". Er habe aber großes Vertrauen "zu dieser großartigen Mannschaft" und auch zu Pep Guardiola, "diesem großartigen Trainer".

− dpa