Mölzls klare Derby-Ansage: Keine Ausreden – gegen Schalding muss ein Dreier her

14.08.2017 | Stand 19.09.2023, 0:06 Uhr
Michael Buchholz

Hinten stark, nach vorne fehlten ihm die Kräfte: Burghausens Martin Holek musste immer wieder im Zentrum vor der Abwehr aushelfen, dem Offensivspiel konnte er weniger Impulse geben. − Foto: Christian Butzhammer

War das 0:0 am Samstag in Garching die Trendwende? Zumindest die Hoffnung ist beim SV Wacker Burghausen groß, dass die Mannschaft nach dem holprigen Start in der Fußball-Regionalliga Bayern jetzt in die Spur findet und am Dienstag gegen den SV Schalding (14 Uhr) den ersten Sieg vor eigenem Publikum feiern kann.

"Gegen Schalding müssen wir drei Punkte holen. Ohne Wenn und Aber", sagt Burghausens Trainer Patrick Mölzl, den freilich weiterhin zahlreiche "Wenn und Aber" quälen. "Wir haben uns nach den vielen Gegentoren vorgenommen, dass die Null steht, das haben wir geschafft", so der Coach nach dem Samstagspiel. Um das zu gewährleisten, musste der Coach seine Truppe zu einem Spagat zwingen: Aufgrund der zahlreichen Ausfälle ließ er eine auf dem Papier offensive Mannschaft defensiv agieren. So musste Martin Holek immer wieder im Zentrum vor der Abwehr aushelfen, um wenigstens etwas mehr Lufthoheit zu bekommen. "Mit Daniel Suck und den Niebauer-Brüdern hat Garching nun mal in der Zentrale großgewachsene Spieler, die viele Kopfbälle holen. Was sollen da Stefan Wächter und Marius Duhnke gegen die langen Kerle ausrichten?"

Mölzl war bewusst, dass die Doppelaufgabe für Holek zu Lasten der Offensivkraft gehen würde, aber in Anbetracht fehlender Alternativen entschied sich der Coach für das kleinere Übel: "Nach vorne hat unser Spiel in der Tat nicht so berauschend ausgesehen.

"Wir haben uns für unseren Einsatz mit dem Punkt belohnt, können zum Schluss das Spiel noch für uns entscheiden, tun es aber nicht", zeigte sich Mölzl insgesamt zufrieden, zumal Garching nach dem Seitenwechsel doch relativ klar den Ton angab.

VfR-Trainer Daniel Weber erklärte deswegen auch: "Wir waren klar besser und spielbestimmend. Das hatte ich so gegen Burghausen nicht erwartet." Aha, da wunderte sich auch Mölzl: "Garching hat eine seit Jahren eingespielte Mannschaft, die Abläufe sind Routine. Wir hatten einen großen Umbruch und suchen gerade auch wegen der Ausfälle noch nach Strukturen und Hierarchien. Da tut sich eine Mannschaft mit vielen jungen Spielern, die gerade mal ein paar Regionalligaspiele bestritten haben, schwer. Vor allem wenn nach so einem Start viel Druck auf der Mannschaft lastet. Es war klar, dass wir nach den letzten Ergebnissen hier nicht mit breiter Brust auftreten."

Umso glücklicher war der Coach, dass die mitgereisten Anhänger die Mannschaft immer wieder angefeuert haben: "Die Fans haben das Engagement der Spieler honoriert." Ob gegen Schalding der nächste Schritt gelingt, wird ganz entscheidend davon abhängen, inwieweit die Mannschaft die gleiche Konzentration und Disziplin auf den Platz bringt. In personeller Hinsicht wird sich nämlich nicht viel ändern. "Ich kann da jetzt nicht groß etwas basteln", erklärt Mölzl, der darauf hofft, dass Kevin Hingerl nach seiner Hüftprellung bis zum Heimspiel am Samstag gegen Fürth II wieder fit wird.