Mittelmäßige Vorbereitung, aber Gallmaier fordert: Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen

23.03.2019 | Stand 19.09.2023, 0:56 Uhr
Jonas Kraus

Zum Auftakt der Frühjahrsrunde gegen das Schlusslicht: Peter Gallmaiers Spvgg Plattling empfängt Hauzenberg II. −Foto: Gierl

Nein, mit dem Rücken zur Wand steht die Spvgg Plattling noch nicht. Punkte aber brauchen die Isarstädter, die derzeit auf dem Relegationsplatz der Bezirksliga Ost liegen, aber dringend. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt drei Zähler, Ausrutscher sind daher verboten.

Das weiß auch der neue Trainer Peter Gallmaier (51), der nicht lange rumredet und fordert: "Aus den ersten drei Spielen nach der Winterpause brauchen wir sieben Punkte." Eine klare Ansage, getätigt nach einer Vorbereitung, die der Übungsleiter mit dem wenig schmeichelhaften Adjektiv "mittelmäßig" umschreibt.

Vor allem die schwierigen Platzverhältnisse schlagen dem erfahrenen Trainer aufs Gemüt, der Trainingsplatz in Plattling sei in keinem guten Zustand. "Da müsste die Stadt mal was machen", fordert Gallmaier, der den Cheftrainer-Posten in der Winterpause vom in der Vorrunde zurückgetretenen Matthias Süß (29, mittlerweile in Garham) übernommen hat. Noch mehr als mit dem holprigen Untergrund aber hatte Gallmaier mit der geringen Trainingsbeteiligung zu kämpfen, von seinem ohnehin nicht üppig besetzten 16-Mann-Kader fehlten immer wieder wichtige Spieler berufs- oder studienbedingt. "So richtig mit der Mannschaft arbeiten war dadurch nicht möglich."

Dennoch ist Gallmaier nicht gänzlich unzufrieden mit seiner ersten Vorbereitung in Plattling. "Die Jungs haben alle gut mitgezogen", lobt Gallmaier seine Spieler. "Vor allem individuell konnten wir gut arbeiten, da hat auch jeder Fortschritte gemacht." Den Fokus legte der 51-Jährige dabei trotz der bisher extrem ungefährlichen Offensive (erste 18 Tore) auf die Stabilisation seiner Hintermannschaft. Vor allem in punkto Zweikampfführung machte der Trainer Defizite bei der Mannschaft aus. "Ich weiß, dass das eine Phrase ist", sagt Gallmaier, "aber in der Offensive gewinnst du Spiele, in der Defensive Meisterschaften."

Um eine Meisterschaft aber geht es den Plattlingern in dieser Saison freilich nicht mehr, vielmehr wollen sie mit aller Macht weg vom Relegationsplatz. Die Vorbereitungsspiele machen Gallmaier dabei trotz wechselhafter Resultate Mut. Neben zwei klaren Pleiten gegen Bezirksligist Dingolfing (1:4) und Kreisligist Kirchroth (2:5) spielte die Spvgg 1:1 gegen den TV Geiselhöring (Bezirksliga West) und besiegte die Kreisligisten Simbach (2:1) und Zwiesel (4:1). Die wohl beste Leistung zeigte Plattling bei der knappen 2:3-Pleite gegen Gallmaiers ehemaligen Klub Bad Kötzting, immerhin Fünfter der Landesliga Mitte. "Mit den Spielen bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, da wäre das eine oder andere Mal sogar mehr drin gewesen", sagt der Übungsleiter.

Die Form stimmte also. Dennoch stört es Gallmaier nicht, dass der Auftakt zur Restrückrunde am vergangenen Wochenende in Salzweg ins Wasser fiel, gleich vier Spieler hätte er aufgrund von verschiedenen Blessuren ersetzen müssen. "Die hatten jetzt eine Woche länger Zeit, sich auszukurieren." Beim Heimspiel gegen den Tabellenletzten Hauzenberg II kann Gallmaier nun fast aus den Vollen schöpfen, es fehlen lediglich die beiden Angreifer Michael Huber (28, Knieverletzung) und Michael Kraskov (21, Rotsperre).

Dennoch warnt Gallmaier sein Team vor zu viel Leichtsinn, im Vorbeigehen gewinne man gewiss nicht. "Ich hab mir Hauzenberg gegen Perlesreut letzte Woche angeschaut", berichtet der Übungsleiter, und sagt mit Hinblick auf die 0:5-Pleite des Tabellenletzten: "Hauzenberg war deutlich besser, als es vom Ergebnis her ausschaut." Dennoch ist Gallmaier positiv gestimmt und Realist genug, um die Situation einschätzen zu können. "Wenn jeder von uns seine Topleistung bringt, sind wir fußballerisch besser als der Gegner." Eine Aussage, die wohl auch im Hinblick auf andere Teams in der Tabellenregion der Plattlinger zutrifft, schließlich beendete die Spielvereinigung die Vorsaison noch auf Platz sechs.