Plattling
Mit Tom & Bast, Keller Steff und Landluft: 1. Mundart Open Air

14.08.2016

28.07.2016 | Stand 18.09.2023, 1:19 Uhr

Landluft sind Kulturpreisträger des Kulturkreises Freyung-Grafenau und ebenso "Wirtshausmusikanten" wie Tom & Basti. Sie alle kommen zum ersten Plattlinger Mundart Open Air auf den Magdalenenplatz.

Es wird ein echtes "Standkonzert", das die Keller Steff Big Band, Landluft und Tom & Basti am Sonntag, 14. August, ab 19 Uhr am Magdalenplatz in Plattling geben. Es wird das 1. Plattlinger Mundart Open Air. Das ist aber nicht die einzige Premiere, auch die Musiker selbst sind bisher noch nie in Plattling auf der Bühne gestanden.

"Das Einzige, was sicher scheint, ist, dass es mit dem Sitzen jetzt vorbei sein wird", beschreibt der Keller Steff, was die Zuhörer bei seiner Konzert-Tour 2016 erwartet. Wird es eine Art "Rückblick" an den Anfang der musikalischen Entwicklung vom Keller Steff? Seine ersten Auftritte absolvierte der charismatische Frontmann vor einigen Jahren mit dem legendären "Eastside Express" aus dem Chiemgau. Und genau das ist die Idee: Die bayerische Unkompliziertheit und Einfachheit der "Keller Steff Band" mit der Schlagkraft und Tanzfreude einer "Rhythm & Bluesband" zu verbinden.

Phil, Pete & Rick – das sind die Namen der drei "Neuen" auf der Bühne. Dieses Trio wird die Stammbesetzung vom Keller Steff um Chris Stöger, Franz Gries und Gerhart Zimmermann für das neue Konzertjahr mit gewaltiger "Soulpower" verstärken. Es klingt schon ein wenig nach New Orleans, Chicago und New York, was der neue Bläser-Satz bei der "Keller Steff Band" aus den Instrumenten bläst. Tatsächlich verbergen sich hinter den Dreien aber so richtig bayrisch gemütliche Musiker, die mit ihren mitreißenden Bläsersätzen gewaltig einheizen.

"Des wird bestimmt ein riesen Spaß" für das Publikum und die vergrößerte Bandformation. Da freut er sich brutal drauf, der Keller Steff. "Zwoa wahnsinns Sounds zu oam fetten zamm – des is wie Bulldogfohn an Weihnachten und Ostern auf oamoi!" Gespannt darf man sein, wie sich die neue Kombination mit den "Bläsern" anfühlt – zu warm für einen "Anorak" wird es allemal.

Dürfen nicht fehlen: Wirtshausmusikanten aus Mauth

"Neue Gschichtn, neue Lieder, neuer Blödsinn!" Das versprechen die beiden Wirtshausmusikanten Tom & Basti aus Mauth im Bayerischen Wald. Zwei Jahre waren Tom Graf (28) und Sebastian Hackl (30) mit ihrer "Böhmwind"-Tour erfolgreich unterwegs. In dieser Zeit haben sich die beiden einen Namen weit über den Woid hinaus gemacht. Der Böhmwind hat sie fortgetragen über das Passauer Land bis nach Oberbayern, Franken und die Oberpfalz. Tom & Basti, die waidlerische Antwort des 21. Jahrhunderts auf die unerreichten Volkssänger-Originale Weiß Ferdl und Roider Jackl, sind mittlerweile auch gern gesehene Gäste im Bayerischen Fernsehen.

15 Jahre sind die beiden schon als Gstanzlsänger-Duo auf Tour. Aus den Buam aus Mauth sind gstandene Mannsbilder geworden, in denen die alten Kindsköpfe stecken. Sie ziehen mit Gitarre (Tom), Steirischer (Basti) und ihren typischen alten Gewändern wie Vagabunden von Ort zu Ort. Grad so, als wäre die Uhr zurückgedreht worden: In eine Zeit, in der das Wirtshaus und nicht Facebook die Leut zusammengebracht hat. Ihre Liebe zu Heimat und Sprache ist in jedem Stück spürbar. Sie beweisen, dass Dialekt nichts Hinterkünftiges, sondern Ausdruck eines wiederentdeckten (nieder-)bayerischen Selbstbewusstseins ist.

Authentischer Bairisch-Rock aus Niederbayern

Umgeben von dunklem "Woid", düster und altehrwürdig, wo die Schneeschaufel das ganze Jahr über an der Hauswand lehnt, irgendwo ganz tief drin, da wurde der Rock’n’Roll erfunden. Zumindest wenn es nach den fünf Musikfreigeistern von Landluft geht. Landluft sind bekennende Anhänger der bayerischen Wirtshauskultur, und was wäre der Dorfwirt ohne einen urigen Stammtisch samt Dorf-"Gschmatz"? Gar nix.

Und genau diese Gschichtn, ob selbst erlebt, zugetragen oder einfach erfunden, bringen Landluft ebenso auf die Bühne wie authentische, handgemachte Dialektmucke.

Waldlerische Weisheiten treffen auf Musik aus der eigenen Feder. Jeder Song ist anders, weil er nach seiner ganz eigenen Umsetzung verlangt: nach der Blues-Harp, dem Jazz-Piano oder der Slide-Guitar. Von allem eben a bisserl was, nur "bloß koane Liabsliada". Und doch zeichnen Landluft in ihren Liedern und Gschichtn ein liebevolles Bild ihrer Heimat, die geografisch in ganz Bayern zu finden sein könnte.

Landluft sind Kulturpreisträger des Kulturkreises Freyung-Grafenau und erhielten den Förderpreis für Songpoeten der Hanns-Seidel-Stiftung. Als Musikbotschafter Bayerns spielten sie beim internationalen Festival "Over the seven Seas" in Ungarn und reisen mit ihrer "Wirtshaustour" quer durch Bayern.

− pz

www.kellersteff.de; www.tomundbasti.de, www.landluft.net