Mit Rückkehrer Stefan Lex: "Löwen" blasen zur Jagd auf die "Zebras"

30.10.2020 | Stand 30.10.2020, 18:42 Uhr

Wegen muskulärer Probleme verpasste 1860-Profi Stefan Lex (Mitte) das Derby gegen Unterhaching. Im Heimspiel gegen Duisburg steht der Leistungsträger aber wieder vor der Rückkehr. −Foto: Imago Images

Der TSV 1860 München findet in der 3. Liga immer mehr Gefallen an seiner aktuellen Rolle als Tabellenführer. Trainer Michael Köllner weiß jedoch genau, wie wenig selbstverständlich diese ist. Am Samstag (14 Uhr/BR und Magenta Sport) ist mit dem MSV Duisburg ein potenzieller Aufstiegskandidat zu Gast. Die "Zebras" sind allerdings coronageschwächt. Eine Woche später kommt der Hallesche FC ins Grünwalder Stadion.

Vier Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze müssten danach schon drin sein, noch mal drei Spiele später könnten es dann vielleicht schon zehn Zähler sein, rechnet Köllner vor. "Und im Winter stoßen wir dann mit dem ersten Bier auf die Zweite Liga an", so der 50-Jährige. Was sich aus Sicht der Löwen ziemlich gut anhört, ist von ihrem Trainer natürlich nicht ernst gemeint, sondern der Teil der 45-minütigen "Freitagscomedy mit Michael Köllner", wie der Oberpfälzer die Pressekonferenzen bei den Sechzigern inzwischen selbst bezeichnet.

Wieder mit ernster Stimme warnt Köllner vor den Duisburgern: "Das wird eine ganz harte Nummer." Man müsse die Aufgabe "extrem gewissenhaft" ausführen – so wie zuletzt bei der SpVgg Unterhaching (2:0). "Gelingt uns das, haben wir eine Chance. Wenn nicht, wird uns Duisburg den Hintern versohlen", meint Köllner. Schließlich seien die "Zebras" trotz ihrer lediglich fünf Punkte aus fünf Spielen − zwei Partien mussten coronabedingt abgesagt werden − "eine Aufstiegsmannschaft", betont der Löwen-Trainer. "Ich stimme jedenfalls nicht in das Lied mit ein, dass der MSV viele Ausfälle hat und deshalb geschwächt zu uns kommt. Sie werden schon eine richtig starke Mannschaft auf den Platz bringen."

Das ist zuletzt aber auch seinen Löwen immer wieder gelungen. Und das beispielsweise trotz des Ausfalls von Stefan Lex, der nach muskulären Problemen wohl in den Kader zurückkehren wird. "Wir werden keine wilden Dinge machen, kein Risiko eingehen", sagt Köllner zwar, ein Kandidat für die Ersatzbank dürfte der Ex-Ingolstädter aber sein.

Die beiden Mittelfeldstützen Richard Neudecker und Erik Tallig werden dagegen ziemlich sicher von Beginn an dabei sein. Beide waren schon vor dem Derby in Unterhaching krank, Tallig musste bis zum Donnerstagstraining pausieren. "Ich muss meinen Hut ziehen, wie beide durchgehalten haben", sagt Köllner, "daran sieht man auch, welche Charaktere wir da geholt haben."

Das gelte grundsätzlich für die gesamte Mannschaft. Seine Spieler seien schließlich nicht so unterwegs, dass sie sich irgendwelchen Hochrechnungen und Prognosen hingeben würden. Es gehe rein um die nächste Aufgabe – also das Heimspiel gegen den MSV, das übrigens auch die erste Partie nach dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr war. Damals kamen die "Zebras" als Tabellenführer ins Grünwalder Stadion, die Sechziger siegten nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2. "Damals hat grundsätzlich die Freude überwogen, dass wir überhaupt wieder auf dem Platz stehen durften", erinnert Köllner. Am Samstag könnte die Freude über die Tabellenführung noch dazukommen.

− red