"Mit Herz und Leidenschaft": Wacker will Tabellennachbarn Bayreuth überholen – BR überträgt

06.10.2017 | Stand 19.09.2023, 0:09 Uhr
Michael Buchholz

Dem Ball entgegen: Martin Holek im Kopfball-Duell gegen Schweinfurts Patrick Wolf. Der Wacker-Torjäger will endlich seine Torflaute beenden. − Foto: Christian Butzhammer

Kann der SV Wacker Burghausen am Samstag an die Galavorstellung aus der zweiten Halbzeit gegen die Jungbayern anknüpfen? Wenn ja, sollte dem vierten Heimsieg am 15. Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern nichts im Wege stehen, denn dann gastiert mit der Spvgg Bayreuth eine Mannschaft in der Wacker-Arena, die zuletzt vier Niederlagen in Folge einstecken musste.

Aufgrund der Übertragung im Bayerischen Fernsehen – Bernd Schmelzer kommentiert die Begegnung – erfolgt der Anpfiff gegen die Oberfranken um 14.05 Uhr. Dass der BR während der Woche eigens ein Kamerateam mit Reporter René Kirsch nach Burghausen geschickt hat, zeigt, wie wichtig der Sender diese Übertragung nimmt. Und natürlich wollen sich die Burghauser nicht nur den Besuchern im Stadion, sondern auch dem Fernsehpublikum in bester TV-Form präsentieren.

Wie das geht, hat die Mannschaft von Trainer Patrick Mölzl beim 3:1 gegen den FC Bayern München II eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als sie nach einem 0:1 zur Pause enormen Betrieb machte und die Partie am Ende verdient für sich entscheiden konnte. "Wenn wir an die guten Leistungen in Augsburg und gegen Bayern München anknüpfen können und wieder mit so Herz und Leidenschaft spielen, werden wir auch was holen", ist Mölzl überzeugt, der jedoch auch weiß, dass der Gegner gefährlich ist wie ein angeschlagener Boxer. Und die Wahrscheinlichkeit, dass in dieser starken Regionalliga eine Mannschaft fünf Niederlagen in Serie einstecken muss, ist nicht sonderlich groß – zumindest in dieser Saison hat es das noch nicht gegeben. Wobei die Bayreuther schon eher Serientäter sind: Mit drei Siegen in Folge gestartet, folgten drei Spiele ohne Sieg, ehe das Team von Trainer Marc Reinhardt wieder mit drei Siegen glänzen konnte. Nun aber eben vier Pleiten am Stück mit 13 Gegentreffern.

"Uns ist ein wenig die Leichtigkeit der ersten Saisonwochen abgegangen. Solche Chancen, wie wir sie am Dienstag gegen Memmingen hatten, haben wir in den ersten Saisonspielen eben genutzt", weiß Bayreuths Trainer Reinhardt, dessen Team neben Julian Kolbeck (Mittelfußbruch) und Anton Makarenko (Knie-Probleme) nun auch auf Stammkeeper Jonas Hempfling wegen einer Knieverletzung verzichten muss. Patrick Weimar ist zudem noch gesperrt. "Uns fehlt jetzt ein wenig das Selbstvertrauen, deswegen ist es für uns wichtig, dass wir defensiv gut stehen. Die Favoritenrolle gehört Burghausen", stapelt Reinhardt tief.

Mölzl, der seinen ersten Sieg als Wacker-Coach im Frühjahr beim 1:0 gegen Bayreuth feiern durfte, konnte diese Woche mit Christoph Popp einen "Neuen" begrüßen, der nach seinem Sonderurlaub wieder ins Training eingestiegen ist, aber natürlich noch keine Option ist. Verzichten muss der Coach neben Philipp Knochner und Bastian Grahovac wohl erneut auf Manuel Omelanowsky, der wegen seine Leistenprobleme nur Lauftraining bestreiten konnte. Aber so lange Sascha Marinkovic so auftrumpft wie gegen die Bayern, fallen Ausfälle in der Offensive nicht so arg ins Gewicht. Und vielleicht hat ja auch Martin Holek sein Formtief überwunden und kann seinen Torhunger gegen die Oberfranken stillen. Dessen bester Schütze ist übrigens ein alter Bekannter in Burghausen: Ivan Knezevic spielte in der Jugend bis zur U17 in Burghausen, wechselte dann in den Nachwuchs des TSV 1860 München. Über die U23 des 1. FC Nürnberg ging es im Sommer zur Spvgg Bayreuth, für die der 24-Jährige im bisherigen Saisonverlauf sieben Mal getroffen hat. Allerdings wartet auch Knezevic schon seit vier Runden auf ein Erfolgserlebnis.