Plattling
Martin und Tamara Halser führen eine Zweit-Ehe – auf der Nibelungenbühne

12.07.2018 | Stand 25.10.2023, 10:47 Uhr

Stars im Hintergrund: Auch wenn sich das Historienspiel "Die Nibelungen" großteils um Kriemhild (Magdalena Waas, l.) dreht, die den Tod ihres Gatten Siegfried (Thomas Niedermeier, 2.v.l.) rächen will, sind Brunhild (Tamara Halser) und König Gunther (Martin Halser) entscheidend für die Wendung, die das Stück nimmt. − F.: Göttl

Martin und Tamara Halser sind verheiratet. Zweimal, könnte man sagen. Denn die beiden sind nicht nur im echten Leben ein Ehepaar, sondern auch auf der Bühne. Dann schlüpfen sie in die Rollen des Burgundenkönigs Gunther und seiner Gattin Brunhild. Allerdings kriselt es in der Bühnen-Ehe, denn Brunhild ist von ihrem schwächlichen Gemahl wenig begeistert.

"Die Rolle will keiner freiwillig übernehmen", sagt Martin Halser überdie Figur des Königs Gunther. Er macht es aber doch – und zwar schon seit acht Jahren. Weil den Gunther eben sonst keiner spielen will. Martin Halser hat eine ganz eigene Sichtweise auf die Figur entwickelt. "Der Gunther ist einfach viel zu jung König geworden."

Ehefrau Tamara Halser schüttelt den Kopf. Sie spielt die Königin von Isenstein, die geschworen hat, nur den zu ehelichen, der sie im Wettkampf besiegen kann. Das schafft der schwächliche Gunther nicht – dabei hat er sich unsterblich in die starke Königin verliebt. Zu Hilfe eilt der Held Siegfried, der sich mit einer Tarnkappe als Gunther ausgibt und Brunhild besiegt.

Als "ganz komplexe Figur" bezeichnet Regisseur Andreas Wiedermann Brunhild. Sie sei nicht einfach zu spielen – doch Tamara Halser meistert diese Aufgabe bereits seit 16 Jahren. Davor spielte sie eine Hofdame. "Ich war damals mit meinem Sohn schwanger und mein Mann meinte, ich solle doch die Rolle der Hofdame abgeben." Das hatte die Plattlingerin auch vor, als sie zur Versammlung mit der damaligen Regisseurin ging. Nur kam die plötzlich mit dem Brundhild-Angebot an. Da konnte Tamara Halser nicht widerstehen. "Mein Mann hat mich zu Hause gefragt, ob ich die Rolle abgegeben habe", erzählt sie. Das habe sie bejaht − stimmte ja auch. Dass sie stattdessen Brunhild spielt, habe sie ihm allerdings verschwiegen.
Mehr über die Zweit-Ehe der Halsers auf der Nibelungenbühne erfahren Sie am Freitag, 13. Juli, in Ihrer Plattlinger Zeitung.