Löwen zurück in Giesing – Cassalette begeistert: Pereira "überträgt seine Energie auf Spieler"

20.01.2017 | Stand 20.01.2017, 13:18 Uhr

1860-Präsident Peter Cassalette. − Foto: Andreas Gebert/dpa

16 Tage lang hat Vítor Pereira die Spieler von 1860 München getrimmt. Der Portugiese hofft, im Trainingslager die Grundlage für eine erfolgreiche Rückrunde gelegt zu haben. Alles läuft für die "Löwen" aber bei weitem noch nicht rund.

Endlich wieder Giesing. 16 Tage lang hat der neue Trainer Vítor Pereira dem TSV 1860 München im Mammut-Trainingslager von Portugal seine Vorstellungen von Fußball vermittelt. Mit drei Siegen aus vier Testspielen konnten die "Löwen" ein durchaus zufriedenes Fazit ziehen - auch wenn es sich dabei um teils unterklassige Gegner wie Real Sport Clube handelte.

Präsident Peter Cassalette war jedenfalls vollauf zufrieden nach der intensiven Annäherung zwischen Pereira und dem Tabellen-14. "Ich habe Möhlmann-Trainingslager, eins unter Runjaic und nun das hier mit Pereira erlebt", beschrieb der 63-Jährige in der "Abendzeitung" (Freitag) seine Erfahrungen mit Vorbereitungscamps unter Pereiras Vorgängern. "So fokussiert wie hier habe ich alle zusammen noch nie gesehen. Das sagen auch viele Spieler. Und in vier Spielen drei Siege und kein Gegentor - das spricht für sich."

Vor allem der 48-jährige Pereira hat es Cassalette angetan. "Er ist die richtige Mischung aus Vertrauens- und Autoritätsperson. Er ist sehr diszipliniert", lobte Cassalette zum Ende des Trainingslagers im One Troia Training Centre von Manchester Uniteds Startrainer José Mourinho. "Er überträgt seine Energie auf die Spieler. Nach dem Training ist er heiser. Ich finde solche Leute toll, denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn einer regungslos an der Seitenlinie verharrt", sagte der Präsident.

Laufwege, Abschluss - das sind nur zwei Baustellen, an denen Pereira vor dem Rückrundenstart am Freitag gegen die SpVgg Greuther Fürth (18.30 Uhr/Sky) aber noch zu arbeiten hat. Dafür gefiel ihm im Großen und Ganzen die Defensive seiner Mannschaft. "Erneut sind wir ohne Gegentor geblieben", sagte der frühere Trainer von Olympiakos Piräus oder des FC Porto nach dem abschließenden 1:0 im Test gegen den portugiesischen Zweitligisten CD Cova da Piedade. "Das ist ein gutes Signal."

Weniger erfreut dürfte den Portugiesen indes haben, dass er die Vorbereitung in der Fremde ohne Neuzugang absolvieren musste. Weder mit dem Brasilianer Luiz Gustavo (Palmeiras Sao Paulo) noch mit dem Norweger Vegard Forren (zuletzt Molde FK) konnte zunächst eine Einigung erzielt werden. Eine Übereinkunft - zumindest logistischer Art - gab es bei den "Löwen" auch nicht zwischen Cassalette und dem launischen Investor Hasan Ismaik. Der 1860-Präsident hatte extra seine Reisepläne geändert, um den Jordanier an der Atlantikküste treffen zu können. Am Ende verpassten sie sich knapp. "Hasan ist ein vielbeschäftigter Mann", erklärte Cassalette. "Man weiß nie so genau, wie sein Schedule, sein Zeitplan, aussieht - und natürlich gibt es da auch mal kurzfristige Änderungen."

− dpa