Lehrreiche Strafen: Nix zahlen – bei Labbadia müssen Spieler abwaschen und aufräumen

22.08.2018 | Stand 22.08.2018, 13:19 Uhr

Ungewöhnliche "Erziehungsmethoden" für seine Spieler: Wolfsburg-Coach Bruno Labbadia setzt auf soziale Arbeiten statt Geldstrafen. −Foto: dpa

Eine saftige Geldstrafe für Verfehlungen oder Versäumnisse entlockt hochbezahlten Fußballprofis meist nur ein müdes Lächeln – oftmals noch dazu ohne Einsicht und Erkenntnisgewinn. Darum geht Trainer Bruno Labbadia von Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg mit seiner Mannschaft jetzt den Weg der Besserung über ziemlich ungewöhnliche Erziehungsmethoden.

"Es kann auch Geldstrafen geben. Aber manchmal ist es viel wirksamer, wenn Spieler zum Beispiel nach unserem gemeinsamen Essen abwaschen oder aufräumen müssen", sagt Labbadia in einem Interview der Sport Bild. "Oder wenn sie vor Einheiten gemeinsam mit unserem Zeugwart die Trainingskleidung auf die Plätze verteilen müssen. Das macht keinem Spaß – außer den Kollegen."

Gemeinsam mit seinen Profi-Kickern hat Labbadia in den vergangenen Wochen einen Verhaltenskodex erarbeitet. "Wir haben einen Maßnahmen-Katalog erstellt, den wir Spielfeld nennen. Wenn sich jemand außerhalb bewegt, geht er ins Aus", erklärte er. "Es geht um Respekt, Abläufe, Handynutzung, Ordnung."

Allerdings wird nicht Labbadia mögliche Strafen eintreiben, sondern die Spieler selbst. Sie sollen laut dem VfL-Coach "eigenverantwortlich handeln und dafür sorgen, dass der Rahmen klar eingehalten wird. Die Spieler müssen zum Beispiel selbst abkassieren, wenn einer zu spät kommt."−dpa/red