Lechner verletzt, Tolksdorf angeschlagen: Niederbayerische Top-Liga vor Spieltag 10 in Nöten

15.09.2016 | Stand 15.09.2016, 16:30 Uhr

Fällt aus: Pfarrkirchens Spielertrainer Lukas Lechner kann nach einem Haarriss im Sprunggelenk wohl nicht mit seiner TuS um Punkte kämpfen. − Foto: Sigl

10. Spieltag in der Bezirksliga Ost – und eine Mannschaft hat schon einen neuen Trainer. Oder bekommt einen neuen, denn der SV Hohenau sucht noch einen Nachfolger für Klaus Eder (47), beide Seiten gingen Anfang der Woche getrennter Wege. Am Boden ist derzeit die TuS Pfarrkirchen, genauer gesagt deren Spielertrainer Lukas Lechner (27), der wegen eines Haarrisses im Sprunggelenk länger ausfällt.

Sorgen hat auch der Tabellenzweite TV Freyung: Trainer Alex Schraml (45) bangt um Korbinian Tolksdorf, der Top-Stürmer (25) – bislang neun Tore – hat in Tiefenbach einen Schlag aufs Knie bekommen, konnte am Dienstag nicht trainieren. Vorsichtige Entwarnung gab eine Untersuchung in Straubing: Der Band-Apparat ist stabil.

Die Spiele im Überblick: Samstag, 15 Uhr: Pfarrkirchen – Künzing: Gibt es wieder eine Rottal-Abreibung oder kann der FC Künzing dem Druck der Liga-Neuankömmlinge diesmal standhalten? Nach dem 2:5 beim ASCK Simbach am Inn wechselt der FCK am Samstag wieder den Landkreis und spielt als Dritter beim Vierten, der TuS Pfarrkirchen, vor, die derzeit große Verletzungssorgen plagen. Neben den verletzten Lukas Lechner, Matthias Tautz, Andreas Surner, Stefan Loher und Simon Kirschenheuter fehlt Urlauber Stefan Gruber. Für den Künzinger Trainer Robert Rothmeier ist das Mindestziel – ein Punktgewinn – fast Pflicht. Doch ohne im Vorfeld unnötig viel Druck aufbauen zu wollen, ist sich der 51-Jährige sicher, dass seine Mannschaft die Euphorie aus dem 6:1-Sieg gegen Schöfweg mit ins Rottal nehmen wird. "Pfarrkirchen hat zwar einige Verletzte zu beklagen, doch sie haben das Spielermaterial, um diese Zeit zu überbrücken" Bei den "Römern" fehlt Kapitän Daniel Seidl urlaubsbedingt. Beim Gegner ist der Verantwortlich trotz aller Nöte optimistisch: "Wir sind schon gehandicapt, haben aber zu Hause bislang gute Leistungen erzielt und wollen daran anknüpfen. Wir werden unsere Gelegenheiten bekommen", sagt Lukas Lechner.

17 Uhr: Freyung – Karpfham: Selbstredend als klarer Favorit geht der TV Freyung in sein Heimspiel gegen den TSV Karpfham. Vor dem Anpfiff bangt Trainer Alex Schraml, der aus seinem Urlaub erholt zurück ist, um Torjäger Korbinian Tolksdorf. Der 25-Jährige hat in Tiefenbach einen Schlag aufs Knie bekommen, konnte am Dienstag nicht trainieren. Vorsichtige Entwarnung gab eine Untersuchung in Straubing: Der Bandapparat ist stabil. Wie bei Stefan Holzinger, der nach seinem Kreuzbandriss (September 2015) nun voll im Mannschaftstraining steht und den Schraml ernsthaft als Einwechselspieler auf dem Zettel hat. Stephan Philipp und Markus Heinzl (muskuläre Probleme) sind nicht einsatzfähig. Schraml, der am Montag seinen 45. Geburtstag feierte, kennt den Gegner noch aus seiner Zeit bei der DJK Straßkirchen. "Eine Mannschaft, die kompakt steht und sehr körperbetont spielt", sagt er. Mit schnellen Angriffen müssten seine Schützlinge die Karpfhamer ausspielen, notfalls – wie gegen Tittling (2:0) – über Standards zum Erfolg kommen, kündigt Schraml an.

17 Uhr, Fürstenzell – Hebertsfelden: Nach der langen Durststrecke zu Saisonbeginn sieht man in Fürstenzell wieder Licht am Ende des Tunnels. Zwei Siege hintereinander, der letzte mit 4:0 zudem recht souverän, belegen, dass es bei der Truppe um Spielertrainer Tobias Grabl aufwärts geht. Zwar fehlen weiterhin Stützen wie Tobias Willsch, Johannes Reitberger, Markus Stockinger oder Oliver Terla. Trotzdem haben Kapitän Maximilian Sommer und Mitstreiter noch genug Qualität im Kader. "Die Jungs haben sich nie hängen lassen. Mit den zwei Siegen im Rücken kann man natürlich die nächsten Aufgaben optimistischer angehen", sagt Grabl. Am Samstag kommt der SV Hebertsfelden, der doch etwas den Erwartungen hinterher hinkt. Die "Gelb-Schwarzen", bei denen Roland Knößlsdorfer wieder zwischen den Pfosten stehen wird, wollen weg vom Relegationsplatz und haben daher den Sieges-Hattrick im Visier.

17 Uhr Schöfweg – Regen: Die zweite deftige Klatsche der Saison kassierte der SVSchöfweg zuletzt beim 1:6 in Künzing. "Das war eine ganz schwache Leistung gegen starke Künzinger", bilanzierte SV-Spielertrainer Marco Friedl. Im Heimspiel gegen Regen erwartet der 31-Jährige einen unangenehmen Gegner: "Sie werden defensiv spielen und schnell umschalten – da müssen wir aufpassen", erklärt Friedl. Christian Ertl (23) fehlt (Muskelfaserriss), Andi Winter und Dominik Wildfeuer sind wieder fit.

17.30 Uhr: Simbach/Inn – Tittling: "Dass wir derzeit aber so super da stehen, damit war nicht zu rechnen. Aber es ist lediglich eine Momentaufnahme. Wir müssen konsequent weiter arbeiten", sagt Simbachs Trainer Christian Dorner. Selbst das verletzungsbedingte Fehlen von Heiko Schwarz und Michael Spielbauer steckte die Mannschaft ohne Schwierigkeiten weg. Nach dem "Betriebsunfall" bei der TuS Pfarrkirchen (1:5), feierte das Team – ohne die beiden Leistungsträger – vier Siege in Serie. Doch vielleicht schon gegen den FC Tittling stehen die beiden erfahrenen Kicker, aber auch der junge Maximilian Maier, wieder zur Verfügung. Der nächste Erfolg gegen den Tabellenvorletzten ist fest eingeplant. "Aber es wird bestimmt nicht von selbst gehen."

Sonntag, 15 Uhr. Hohenau – Salzweg: Klaus Eder (47) ist nicht mehr Trainer des SV Hohenau. Der Tabellenletzte der Fußball-Bezirksliga Ost hat sich vom langjährigen Coach getrennt. "Wir mussten reagieren", begründete Fußball-Chef Walter Boxleitner. Am Montagabend sei Eder der Beschluss der Vorstandschaft, der von den Beteiligten "schweren Herzens" getroffen worden sei, mitgeteilt worden. "Wir waren in Zugzwang", sagt Boxleitner beinahe entschuldigend. Mit drei Punkten aus neun Spielen zieren die Hohenauer das Tabellenende. Markus Schmid, der Coach der "Zweiten", leitete während der Woche das Training. Wer am Sonntag bei der Heim-Begegnung gegen den FC Salzweg auf der Bank sitzen wird, ist noch nicht klar. Einen Nachfolger für Eder gibt es laut Boxleitner noch nicht. "Wir führen Gespräche."

Die Salzweger, die zuletzt das Topteam aus Pfarrkirchen am Rande einer Niederlage hatten (1:1), sind also gewarnt, sie befürchten eine Trotzreaktion des SVH. Wolfgang Schillers Mannen sind fußballerisch klar stärker einzuschätzen. Sie müssen sich aber erst einmal Zählbares verdienen. Andreas Hellinger fehlt wegen eines Rippenbruchs.

15.30 Uhr: Grafenau – Passau: Mit der bisherigen Punkte-Ausbeute ist man beim TSV Grafenau gar nicht zufrieden. Dringend müssten nun Punkte her – das gelte insbesondere für Heimspiele, betont Spielertrainer Alexander Adam. Davon hat der TSV nun zwei nacheinander: am Sonntag gegen den 1. FC Passau und am Freitag, 23. September, gegen Fürstenzell. Mindestens vier Zähler sollten die Mannen um Kapitän Leo Molleker da einfahren. Gegen den 1. FC Passau, der zuletzt vier Siege feierte, wird ein Dreier schwer. Erst im Mai dieses Jahres hatte die Adam-Elf 0:3 verloren. Verzichten muss der TSV-Spielertrainer auf Joachim Manzenberger (Sprunggelenksverletzung).

17 Uhr: SV Schalding II – Tiefenbach: Bravourös schlägt sich der SV Schalding II. Dank des Erfolgs in Tittling haben sich die Kicker von Trainer Christian Süß im vorderen Mittelfeld eingenistet und wollen ihre Position natürlich am Sonntag gegen Tiefenbach festigen. Das Hager-Team tritt nach drei Niederlagen in Serie auf der Stelle, hat sich aber beim 0:1 gegen die Freyunger respektabel verkauft. Am Reuthinger Weg soll zumindest mal wieder ein Pünkterl mitgenommen werden.

− red

10. Spieltag: Samstag, 15 Uhr: Pfarrkirchen – Künzing; 17 Uhr: Freyung – Karpfham, Fürstenzell – Hebertsfelden, Schöfweg – Regen; 17.30 Uhr: Simbach/Inn – Tittling; Sonntag, 15 Uhr: Hohenau – Salzweg; 15.30 Uhr: Grafenau – Passau; 17 Uhr: Schalding II – Tiefenbach.