Lange Verletztenliste: Passau will seine Spielphilosophie überdenken – und hofft auf "Pille"

17.09.2018 | Stand 19.09.2023, 0:38 Uhr

Steigt nach einer schweren Gesichtsverletzung wieder ins Training ein: Passaus Torjäger Michael Pillmeier. −Fotos: Michael Sigl

Ein schwarzer Samstag liegt hinter den Fußballern des 1. FC Passau. Nicht nur, dass man nach der 1:2-Niederlage gegen Bad Abbach Tabellenplatz zwei in der Landesliga Mitte einbüßen musste. Viel schwerer wiegt die Verletzung von Kapitän Maxi Huber, der mehrere Minuten auf dem Platz behandelt und letztlich mit dem Sanka ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

"Maxi hat sich an der Schulter mehrere Bänder gerissen und wird am Mittwoch operiert", teilt Alexander Schraml mit. Der FCP-Trainer rechnet damit, dass er mindestens bis zur Winterpause auf den 27-jährigen Defensivspezialisten verzichten muss. "Das trifft uns hart und man kann, glaube ich, schon sagen, dass wir vom Verletzungspech verfolgt sind. Schließlich sind das alles gestandene Führungsspieler. Uns bricht fast eine komplette Achse weg", klagt der erfahrene Übungsleiter einerseits, weiß aber auch andererseits: "Das Jammern bringt uns nicht weiter."

Schramls Frust ist verständlich – mit Huber fällt nun ein weiterer Leistungsträger langfristig aus. Und: Auf der Verletztenliste der Dreiflüssestädter stehen bereits Felix Schneider (29, Nerv eingeklemmt, Rückenprobleme), Torwart Patrick Negele (26, Achillessehnenriss), Grant Conybear (muskuläre Probleme), Benedikt Buchinger (27, Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Michael Pillmeier (30, mehrere Brüche im Gesicht). Hinzu kommen die Auslandsaufenthalte von Sebastian Loibl (24) und Toni Zitzelsberger (21). Zumindest Pillmeier soll in dieser Woche ins Training einsteigen. Ob der Torjäger am Sonntag in Burglengenfeld (15 Uhr) schon auflaufen kann, steht indes noch nicht fest. "Da muss man erst abwarten, wie es ihm geht", sagt Schraml.

Seinem Team jedenfalls will er nach der Niederlage gegen Bad Abbach keinen Vorwurf machen. "Wir haben uns wieder gut nach vorne kombiniert, allerdings sieht man in vielen Situationen, dass uns momentan der Vollstrecker fehlt." Die Hoffnung ist also groß, dass mit Michael Pillmeier auch die personifizierte Torgefahr ins Spiel der Dreiflüssestädter zurückkehrt. Auffällig sei darüber hinaus, so Schraml, dass die Passauer gegen körperlich robuste Teams wesentlich mehr Probleme haben, als gegen Mannschaften, die offensiv nach vorne spielen. Angesichts der langen Verletztenliste überlegt der Coach deswegen, sich noch besser auf den jeweiligen Gegner einzustellen und damit "die eigene Spielphilosophie zu überdenken", wie er sagt.

In der Landesliga-Tabelle stehen die Passauer trotz der jüngsten Niederlagen in Ettmannsdorf (1:3) und gegen Bad Abbach (1:2) immer noch gut da. "Sicher haben wir in den vergangenen Wochen nicht viele Punkte geholt", sagt Schraml. "Jetzt sieht man erst, wie wichtig der Start war." Ein Punkt fehlt Slodarz, Wiesmaier und Co. auf Platz zwei, den der FCP an die Spvgg Weiden einbüßen musste. Besonders pikant: Auch Lokalrivale Hauzenberg hat mit einer Erfolgsserie und dem Überraschungssieg gegen Spitzenreiter Donaustauf die Dreiflüssestädter überholt und ist inzwischen auf Rang drei vorgestoßen.