Lange Zeit war nicht klar, ob das Spiel zwischen dem SV Manching und dem SV Erlbach nach Frost, Schnee und Regen überhaupt würde stattfinden können. Die beiden abstiegsgefährdeten Teams aus der Fußball-Landesliga Südost wollten es in Anbetracht des bereits sehr straffen Spielplans aber auf jeden Fall durchziehen – was sich aus Erlbacher Sicht ausgezahlt hat: Im Duell der bis dahin punktgleichen Kellerrivalen setzte sich der SVE am Samstag auf einem sehr schwer bespielbaren Untergrund mit 2:0 durch.
Die Manchinger, die in der Woche zuvor beim TSV Kastl in letzter Sekunde den 2:2-Ausgleich hatten hinnehmen müssen, begannen forsch und waren in der Anfangsphase das beherrschende Team. Erlbach – ohne Johannes Penkner (Knieprobleme) – geriet sofort unter Druck. In der 3. Minute bereits der erste sehr gute Angriff von Manching über die linke Seite: Franz Holzner hatte für die Gäste zunächst noch geklärt, Manchings Spielführer Bernd Geiß schloss aus etwa 11 m ab – und Klaus Malec parierte sensationell. Auch in der 19. Minute war der SVE-Torwart der Retter: Nach einer Flanke von der Grundlinie fischte er den platzierten Kopfball von Harry Weller mit einer unglaublichen Parade aus dem Winkel.
Malec’ Gegenüber Thomas Obermeier leitete das Erlbacher 1:0 ein. Ein kurzer Abschlag landete bei Sebastian Hager, der in Richtung Strafraum zog. Bedrängt von mehreren Manchingern fand seine Flanke Marc Bruche, dessen Kopfball der heimische Keeper noch abwehren konnte – aber Christoph Riedl bekam das Leder gut serviert und hatte aus wenigen Metern keine Mühe einzuschießen (33.). Zur Pause mussten sich die Erlbacher aber vor allem beim starken Torwart Malec bedanken.
"Die ersten 15 Minuten kamen wir nicht ins Spiel, jeder Ball ist versprungen bei diesen extrem schwierigen Platzverhältnissen", analysierte Torschütze Riedl, der tags zuvor seinen 26. Geburtstag hatte. "Das Spiel war sehr aggressiv und körperbetont, beide Teams wussten, um was es ging."
Die Führung gab der Holzland-Elf auch in der zweiten Halbzeit mehr Sicherheit. In der 62. Minute brachte Emanuel Spielbauer den Ball in einer schönen Aktion auf den durchgestarteten Riedl, der aber nur ungenau abschließen konnte – Obermeier hielt ohne Probleme. Manching antwortete mit einem langen Ball auf Geiß, dessen Direktabnahme den Kasten verfehlte (64.). Die nächste Möglichkeit bot sich Weller bei einer guten Freistoßsituation aus etwa 20m, doch abermals wehrte Malec mit Bravour ab (75.).
Das Spiel war nun in der entscheidenden Phase. Als Hager steil über rechts geschickt wurde, konnte er im Strafraum nur per Foulspiel gestoppt werden. Thomas Deißenböck trat in der 78.Minute zum Elfmeter an und erzielte mit seinem siebten Saisontor das befreiende 2:0. Die Gastgeber waren nach dem Tor völlig bedient und haderten mit dem Schiedsrichter. Sonst passierte auf dem Platz nicht mehr viel. Nach vier Minuten Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Sebastian Eder die Partie.
Erlbach verschaffte sich mit dem Sieg erneut Luft im Abstiegskampf, rückte auf Rang 11 vor und hat jetzt drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrelegationsplatz. Es war das dritte ungeschlagene Spiel 2018 und wieder blieb die Elf von Trainer Jens Kern dabei ohne Gegentor. Der SVE scheint damit für das Derby am Mittwoch (19.30 Uhr) beim FC Töging bestens gerüstet zu sein.
