Lage, Personal, Ausblick: Regen will sich verstärken – und ist trotz komplizierter Saison zuversichtlich

04.12.2016 | Stand 18.09.2023, 23:47 Uhr

Häufig wurden Reinhard Schreder (am Ball) und etliche weitere Mannschaftskameraden von Verletzungen ausgebremst. Auch der Tscheche Tomas Lhotka (im Hintergrund), der im Frühjahr wohl nicht mehr für den TSV auflaufen wird. − Foto: Bietau

Platz 6 in den Endabrechnung, eine klasse Saison gespielt und noch dazu etliche Jungspunde in die "Erste" integriert: Keine Frage, die Bezirksliga-Saison 2015/2016 war für den TSVRegen eine sehr erfolgreiche. Mit dem Erfolg wuchsen jedoch auch die Ansprüche bei den Blau-Weißen, die eigentlich in der neuen Spielzeit gerne wieder in der oberen Tabellenregion mitspielen wollten. Nach 19 Spielen steht der TSV jedoch nur auf dem ersten Relegationsrang (13.). "Das ist bisher sicher eine ganz komplizierte Saison für uns", gibt Trainer Viktor Stern zu, der den Hauptgrund in der großen Personalmisere sieht, die sich bei den Regenern durch die ganze Saison zieht. Stern ist in seiner Winterbilanz jedoch zuversichtlich, dass er und sein Team im Frühjahr die Kurve kriegen und am Ende den Klassenerhalt eintüten.

DIE LAGE

Nach einem zufriedenstellenden Saisonauftakt mit zehn Punkten aus sechs Spielen begann Ende August die Talfahrt mit teils deftigen Pleiten in Serie. Nur noch acht Punkte gab’s aus 13 Partien, vor allem die Niederlagen gegen Tittling (0:1) und Karpfham (0:2) waren herbe Nackenschläge. "Im August ist es personell noch gegangen, dann ist es aber kontinuierlich schlimmer geworden", zeichnet Stern nach. Das Problem: Reihenweise fielen schwer ersetzbare Stammkräfte aus. Mal musste Keeper Uli Kappl pausieren, mal erwischte es Kapitän Daniel Kopp. Die "Unersetzlichen" – Spielmacher Reinhard Schreder (nur 13 Partien), Torjäger Tobias Artmann (14) und Abwehrchef Thomas Kißlinger (14) – hangelten sich mit Wehwehchen häufig von Spiel zu Spiel, mussten trotzdem öfter aussetzen.

DIE NEUZUGÄNGE

Geht es nach Stern und den Verantwortlichen, hätte sich vor der Saison hier etwas mehr tun können. Johannes Eckart (Stern: "Er hat sich an die Gangart der Liga gewöhnt, sich in den engeren Kader reingespielt") und Jürgen Weikl ("Verletzungen haben ihn gebremst, vielleicht wird er nach einer vernünftigen Vorbereitung im Frühjahr einen Neustart hinlegen und sein Talent abrufen") waren im Grunde die einzigen Neuen. Seit Stammkeeper Uli Kappl wieder fit ist, ist Vertreter Jakub Kunc außen vor, soll voraussichtlich im Winter abgegeben werden. "Es ist geplant, einen deutschen Torwart zu verpflichten", sagt Stern. Der vierte Neuzugang im Bunde, Youngster Tobias Strohmeier, riss sich in der Vorbereitung das Kreuzband, wird im Frühjahr um den Anschluss kämpfen. Viel weiter ist der zweite Kreuzband-Patient, Daniel Wolf. Der 21-Jährige trainierte zuletzt schon, wird wohl im Frühjahr eine Alternative sein.

"Wir müssen versuchen, im Winter die eine oder andere Verstärkung zu holen", wird Coach Stern deutlich. Noch dazu, weil der tschechische Mittelfeldmann Tomas Lhotka voraussichtlich dann nicht mehr zur Verfügung steht. Der 23-Jährige, der heuer im Frühjahr mit starken Leistungen großen Anteil am Aufschwung hatte, hat sich im Oktober ebenfalls schwer am Knie verletzt, kämpfte nach seinem Umzug nach Regen zudem mit Akklimatisationsproblemen. Mittlerweile ist er nach Tschechien zurückgezogen – und wird dort wohl bald auch wieder kicken. Kaderergänzungen sollen die möglichen Neuen nicht werden. "Wir brauchen Spieler, die uns sofort weiterhelfen", so Stern, der nicht mit Abgängen in der Pause rechnet.

DER WINTER-FAHRPLAN

Klare Priorität hat für den TSV die Bezirksliga, von daher keine großen Ambitionen in der Halle. Gerne hätte Stern, dem der "Budenzauber" eigentlich gefällt, eine schlagkräftige Mannschaft mit Edeltechnikern wie Reinhard Schreder aufgeboten. "Das Risiko ist aber zu groß. Wir werden auf keinen Fall Spieler einsetzen, die ohnehin angeschlagen waren oder sind." Bei der Landkreismeisterschaft (ab nächsten Samstag) wird folglich eine von Reserve-Coach Erich Drexler trainierte "Gemischte" an den Start gehen. Draußen los geht’s dann wieder Mitte Februar mit Trainingseinheiten auf Ruhmannsfeldener Kunstgrün und Matches unter anderem gegen Steinach, Ruhmannsfelden, Lam oder Langquaid.

DER AUSBLICK

"Wir haben es in eigener Hand und müssen die Situation auch als Chance sehen. Es gibt noch 18Heimpunkte zu vergeben, wir können den Ligaerhalt selbst realisieren. Was klar ist: Wir dürfen auf keinen Fall absteigen", blickt Stern voraus. Das Selbstvertrauen und die Rückendeckung im gesamten Verein seien groß. Hoffnung machen zudem die starken Rückrunden, die der TSV in den Jahren zuvor hinlegte. Knüpfen Kappl und Co. an diese an, dürfte es mit dem Minimalziel auch heuer klappen.