Er reißt ein Stückchen vom Tonblock ab, nimmt den Ton in die Hand, formt ein Kügelchen daraus und drückt es flach an das kleine Holzgerüst. Mit der Spachtel fährt er darüber, streicht es glatt oder zeichnet Linien ein. Kügelchen für Kügelchen, Schicht um Schicht lassen sich Umrisse einer menschlichen Figur erkennen. Der 40-jährige Bildhauer Alexander Hintersberger arbeitet am Ludwigplatz an seiner Figur für das Künstlersymposium zum Thema "Zwergenkönig Alberich und der Schatz der Nibelungen".
Immer wieder sprüht er die Figur ein, modelliert weiter. Er mag es, mit Ton zu arbeiten. Das Material lässt sich wieder verformen, verändern. Doch der Künstler müsse auch erkennen, wann die Figur vollendet ist. Das sei nicht immer leicht. Deswegen stellt Hintersberger seine Modelle manchmal für einen Monat beiseite, bis er danach wieder mit frischem Blick an seine Werke gehen und sie vollenden kann.
Nicht so in Plattling – in drei Tagen soll Hintersbergers Skizze vom gierigen Zwergenkönig Alberich mit einem Sack voller Schätze von einer Bleistiftzeichnung zu einer Bronzefigur werden. Auf einem Modellierblock, der wie eine Staffelei fungiert, steht sein kleines Holzgerüst, darüber schichtet er den Ton, der sich zum Zwerg verwandelt. Nach einem Tag ist das eingeschnitzte Gesicht zu erkennen, das gierig dreinschaut, der lange Bart und die Wölbungen des Bauchs.
Am Mittwoch, 6. Juni, wird die Figur gegossen. Interessierte können dabei ab 18 Uhr am Ludwigplatz zusehen.
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