Vorschau auf den 21. Spieltag
Kress analysiert, Süß mahnt, Gibis macht Mut: Die Trainer der Bezirksliga Ost schalten in den Angriffsmodus

25.03.2022 | Stand 25.03.2022, 6:00 Uhr

−Symbolfoto: Franz Nagl

Im Fokus des 21. Spieltags der Bezirksliga Ost steht das Duell der punktgleichen TuS Pfarrkirchen und der Schaldinger U23. Während sich die Verfolger gegenseitig die Punkte wegnehmen, hat Spitzenreiter Waldkirchen in Oberpolling eine Pflichtaufgabe vor sich. Die wichtigste Nachricht vorneweg: An der Corona-Front war es bis Donnerstagnachmittag ruhig, darum können sich die Trainer größtenteils auf die sportliche Arbeit konzentrieren. Der Ausblick auf das Wochenende und den 2. Frühjahrsrundenspieltag:

Grainet – Hebertsfelden (Samstag, 13 Uhr; Hinspiel 3:2): Ob das Spiel stattfinden kann, entscheidet sich erst am Freitag. Der Rasenplatz in Grainet ist noch gesperrt und ob das Spielfeld in Vorderfreundorf bespielbar ist, stand gestern noch nicht fest, teilte Coach Jürgen Eder mit. Falls das Duell mit dem Schlusslicht (14 Niederlagen in Folge) steigt, wird vom SVG ein Sieg erwartet. Eder versucht Druck von den Schultern seiner Spieler zu nehmen: "Wir haben im Hinspiel gesehen, dass es kein Selbstläufer ist. Wenn man die Ergebnisse von Hebertsfelden genauer betrachtet, haben sie fast alle Spiele mit nur einem Tor Differenz verloren – oft fehlt ihnen nur das berühmte Quäntchen" Qualität und Glück, weiß der 40-Jährige, der erneut mit ein "paar personellen Ausfällen" rechnet. Gekämpft, nie aufgesteckt und trotzdem verloren: Die Lage beim Aufsteiger SV Hebertsfelden ist auch nach dem bitteren 2:3 gegen Freyung keineswegs betrübt. "Es ist, wie es ist", sagt Abteilungsleiter Markus Kirn, "auch durch einen Abstieg geht bei uns die Welt nicht unter". Es gilt jetzt für die Rottaler, die Saison anständig zu Ende zu spielen. Vor der Partie in Grainet stellt sich die Personallage ähnlich dar wie vor dem Match gegen Freyung, "wir haben noch ein paar Spieler auf der Warteliste", sagt Kirn. "Wir wollen jetzt so weit wie möglich alle Vorarbeiten für die neue Saison leisten, Ligen unabhängig aber wir sind natürlich nicht blauäugig." Mit Trainer Gerald Eckmeier habe der Verein noch nicht wegen eines weiteren Engagements gesprochen, "da haben wir uns noch keine Gedanken gemacht." Indes: Der unter der Saison zurückgetretene Ex-Trainer Simon Zehrer kehrt zur neuen Runde als Spartenleiter Senioren-Fußball zum SVH zurück. "Das ist doch ein schönes Zeichen", sagt Kirn.

Ruhmannsfelden – Mauth (Samstag, 15 Uhr; Hinspiel 1:1): Die Spvgg Ruhmannsfelden hatte am vergangenen Wochenende spielfrei und ist dennoch etwas unter Druck geraten, weil sich die Lerchenfeldkicker im Testspiel gegen Kreisligist Miltach blamierten (0:5). "Wir haben gleich am nächsten Tag ein Training angesetzt, um die Fehler zu analysieren", sagt Trainer Martin Kress, der eklatante Unkonzentrierten entdeckte. Wirklich bange ist dem 35-Jährigen jedoch nicht vor dem Heimspiel gegen den Rangvorletzten: "Zuletzt waren wir immer da, wenn's drauf ankam." Verzichten muss die Spvgg auf Michael Wittenzellner (Achillessehnenentzündung), Tim Weinberger (Kreuzbandriss) und Tobias Riepl (Hausbau). Als Außenseiter unterlag der TSV Mauth zum Auftakt der Frühjahrsrunde in Simbach "unglücklich", wie Abteilungsleiter Maximilian Stockinger anmerkt. Die Leistung gerade in der ersten Halbzeit stimmt ihn und Spielertrainer Andreas Baar zuversichtlich, "aber in Ruhmannsfelden wird es schwer, wir dürfen nicht viele Chancen zulassen." Neben Dominik Bernhardt (Kreuzbandriss) fehlt dem TSV auch Jonas Gaisbauer verletzt.

Salzweg – Schöfweg (Samstag, 15 Uhr; Hinspiel 1:0): Ein Punkt und Platz trennt Salzweg von seinen Gästen. Schöfwegs Trainer Matthias Süß prophezeit, dass der Verlierer des direkten Duells sich "nochmal im Abstiegskampf" wiederfindet. FC-Coach Axel Dichtl hat derweil die "unterm Strich verdiente Niederlage in Pfarrkirchen" abgehakt. War sein Team da von Corona-Ausfällen gezeichnet, so kündigt er für Samstag "eine schlagfertige Truppe an" und hofft auf einen Einsatz von Alex Kretz, der zuletzt ebenso fehlte wie Abwehrmann Martin Allmannsberger. "Es sieht positiv aus", meint der Coach im guten Sinn. Den Ausfall von Sebastian Schweitzer müsse man hingegen erstmal verkraften. In jedem Fall, so der 48-Jährige, haben wir in dieser Woche gut trainiert und sind gut vorbereitet". Schöfwegs Süß hebt vor der Fahrt nach Salzweg mahnend den Zeigefinger, weil er eine "Art Schlendrian" im Team festgestellt hat: "Unsere Situation ist etwas trügerisch", erklärt der 32-Jährige. "Wir haben insgesamt 13 Spiele nacheinander nicht verloren und vielleicht lassen einige deshalb im Moment den letzten Biss vermissen."

Künzing – Hutthurm (Samstag, 16 Uhr; Hinspiel 3:2): "Wir wollen punkten und endlich unsere Chancen in Zählbares ummünzen", sagt Reinhard Bauer, erster Vorsitzender des FC Künzing. Das sei in den vergangenen Spielen ein Problem seiner Mannschaft gewesen: Wenig Treffer trotz vieler Gelegenheiten. Das soll sich nun ändern. Der Kader bleibe jedenfalls ähnlich wie beim 0:0 gegen Grainet, sagt Bauer. In Hutthurm sieht er einen unangenehmen Gegner, "den wird nicht unterschätzen dürfen". Zwar trennen beide Teams sechs Punkte und ebenso viele Tabellenplätze, ein Blick auf das Torverhältnis relativiert den Abstand jedoch, so Bauer. Das ist bis auf sechs Gegentore identisch. Der Spielausfall vom Vorwochenende (in Grafenau) sei seiner Mannschaft nicht gelegen gekommen, sagt Albert Krenn, "wir haben ein wenig den Rhythmus verloren". Dennoch habe man das Training soweit möglich reduziert, "um uns nicht gegenseitig anzustecken", begründet der 36-Jährige dies als Sicherheitsmaßnahme. Er hofft, dass sich der eine oder andere Spieler noch freitesten kann. In der ersten Halbzeit des Hinspiels "haben wir Lehrgeld bezahlt", erinnert Krenn an den 0:3-Zwischenstand. Seit dieser Zeit gehe "die Entwicklung aber in die richtige Richtung". Bei vier Punkten stand der SVH nach diesem 7. Spieltag, mittlerweile sind’s 23 und das Team ist gereift. "So oder so wollen wir aus Künzing nicht mit leeren Händen nach Hause fahren", lautet Krenns Ansage.

Freyung – Simbach/Inn (Samstag, 16 Uhr; Hinspiel 0:0): Der Dreier aus Hebertsfelden (3:2 in der Nachspielzeit) gibt den Freyungern Auftrieb. Ob es für eine Überraschung gegen die spielstarken Simbacher reicht? "Sie haben richtig gute Kicker, aber die haben wir auch und wir sind gut drauf", sagt TV-Trainer Klaus Gibis selbstbewusst. Was ihm neben dem "eminent wichtigen" Sieg beim Schlusslicht Mut macht: Die personelle Situation hat sich im Vergleich zur Vorwoche stark gebessert und "wir haben richtig gut trainiert", berichtet der 59-Jährige. Kurzfristig entscheidet sich, ob die Partie auf Kunstrasen am Oberfeld oder Naturrasen in Kreuzberg stattfindet. Die Woche begann eigentlich gut für den ASCK Simbach, doch dann kamen die Absagen: Dimitrije Kostic und Christoph Riedl meldeten sich wegen Corona ab, Leonard Kubitza ist verletzt. Zudem kämpft Jens Maser noch mit den Folgen seiner Corona-Erkrankung, dennoch ist Spielertrainer Heiko Schwarz (32) optimistisch, dass beim Gastspiel in Freyung ein Erfolg rausspringt. "Wir wollen den Gegner auf Abstand halten", sagt Schwarz, momentan trennen beide Klubs acht Punkte. Und das soll auch nach der Partie so bleiben, "mindestens". Dem Ex-Profi ist es dabei egal, ob auf Natur- oder auf Kunstrasen gespielt wird. "Wir haben nichts gegen Kunstrasen, da kann man den Ball auch mal mit einem Kontakt weiterspielen." Wichtig sei in jedem Fall, dass "wir gut gegen Alex Starkl verteidigen".

Oberpolling – Waldkirchen (Samstag, 16 Uhr; Hinspiel 0:5): Einen "scheinbar übermächtigen Gegner, der auf allen Positionen bestens besetzt ist", erwarten Mario Enzesberger und seine Oberpollinger. "Ein Punktgewinn käme deshalb einem Sieg gleich", meint der Spielertrainer des SVO. Allerdings: Die Hälfte seiner zehn Heimspiele hat "Polling" gewonnen und darum weiß Anton Autengruber, Trainer des Tabellenführers Waldkirchen, sehr wohl, dass der Gegner einen harten Kampf abliefern wird. "Wir kennen die Gegebenheiten in Oberpolling, wir werden defensiv wie offensiv viele zweite Bälle gewinnen müssen, um das Spiel auf unsere Seite ziehen zu können." Personell plagen beide Trainer nur geringe Sorgen. Oberpolling muss auf den rotgesperrten Fabian Hönl verzichten, die Gäste weiterhin auf Luca Resch. Dafür könnte Kapitän Martin Krieg zumindest auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Schalding II – Pfarrkirchen (Sonntag, 16 Uhr; Hinspiel 0:2): "Tollen Einsatz, aber viel zu wenige Torchancen erarbeitet", attestiert Christopher Pauli der Schaldinger Reserve im Waldkirchner Spiel. Dort müsse man den Hebel ansetzen in diesem nächsten Topspiel Dritter gegen Zweiten. Aber neuerlich habe sich die personelle Situation nicht entspannt, berichtet der SVS-Trainer. Vor einer Rückkehr in den Kader stünden zwar Timo Stadler und evt. Maxi Ammerl, doch muss Samuel Schmid (Muskelfaserriss) verletzt passen und Fabian Lechl habe sich krank gemeldet. "Für solche Spiele leben wir", sagt Pfarrkirchens Spielertrainer Pascal Taboga (31), "Dritter gegen Zweiter, was will man mehr." Bei seiner Mannschaft wird die Ausfallliste von Woche zu Woche kürzer, neben den Langzeitverletzten Thomas Eisenreich, Dominik Bimesmeier, Stefan Loher und Christoph Linhart kämpfen derweil nur Stefan Seidl und Stefan Dorfner mit den Folgen ihrer Corona-Erkrankungen – ein Einsatz am Sonntag am Reuthinger Weg ist jedoch bei beiden möglich. Spielertrainer Taboga selbst, der wegen Knie-Problemen in der Vorbereitung pausieren musste, hat jetzt den Befund, dass sein Kreuzband stabil ist - der 31-Jährige trainiert daher wieder. "Ich habe mich gut gefühlt", sagt Taboga nach der Einheit, er wolle jedoch am Sonntag kein Risiko eingehen: "Ein Einsatz kommt für mich noch zu früh, zumal wir 16, 17 einsatzfähige Spieler haben." Den Gegner, die Regionalliga-Reserve bezeichnet er als "Wundertüte": Der SVS II habe wahnsinnig gute Talente und profitiere von Spielern der Ersten oder der U19, "aber wir wollen uns nicht am Gegner orientieren, sondern unser Spiel durchziehen". Und Taboga macht eine klare Ansage: "Wir wollen die drei Punkte mitnehmen", sagt der TuS-Verantwortliche, "einen Lauf starten und vielleicht nochmal den TSV Waldkirchen unter Druck setzen - wir wollen uns da am Ende nichts vorwerfen lassen, vielleicht leisten sie sich ja noch einen Ausrutscher."

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Spielfrei: TSV Grafenau.