Saisonstart gegen Würzburg
Köllner, die Löwen und der Spielraum zwischen 100 Punkten und Bauchlandung

23.07.2021 | Stand 23.07.2021, 17:49 Uhr

Los geht’s: Löwen-Trainer Michael Köllner (Mitte) im Kreis seiner Spieler. −Foto: Imago Images

Die Münchner Löwen starten in die neue Saison, und zum ersten Mal seit über 500 Tagen dürfen auch wieder Zuschauer im Grünwalder Stadion dabei sein. 3736 um genau zu sein. Und die werden am Samstagnachmittag (14 Uhr) gegen die Würzburger Kickers gleich einen ersten Eindruck davon bekommen, wo der Aufstiegsmitfavorit 1860 tatsächlich steht.

Der eingespielte Kader soll gegen den neu zusammengestellten Zweitligaabsteiger ein großer Trumpf werden. Michael Köllner, der Münchner Trainer, hat die Diskussionen um den Traditionsverein in den vergangenen Wochen freilich auch immer wieder mal verfolgt und dabei zwei Extreme ausgemacht: "Für die einen geht es eigentlich nur darum, wann wir die 100 Punkte schaffen. Der Aufstieg ist eh klar", beschreibt Köllner. Die andere Seite würde darüber spekulieren, dass seine Mannschaft in dieser Saison nach vielen erfolgreichen Monaten auf die Schnauze fällt. "Mit beiden Aussagen kann ich nichts anfangen", sagt der Trainer. Doch zwischen 100 Punkte und auf die Schnauze fallen ist ja glücklicherweise noch eine Menge Spielraum.

Und natürlich würden sich die Löwen lieber in Richtung des ersten Extrems bewegen. Denn dass der Traditionsklub nach den Plätzen acht und vier in den Vorjahren ambitioniert in die neue Saison geht, ist ja kein Geheimnis. "Wir sind qualitativ noch breiter aufgestellt als in der Vorsaison", erklärt der zufriedene Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. Auch von der Ersatzbank könne man noch mehr Schwung in das ohnehin gefestigte Grundgerüst bringen. Noch mehr als in der vergangenen Saison werde man versuchen, einen Fußball zu spielen, "der nicht von einzelnen Spielern, sondern einer Mannschaft geprägt ist", ergänzt Köllner. Bis auf die Verletzten Daniel Wein, Marius Willsch und Milos Cocic steht dem 51-Jährigen der gesamte Kader zur Verfügung.
Gegen Würzburg wird es nun gleich ein Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Ausgangspositionen, mit den Löwen auf der einen Seite, die vor der Saison die wenigsten Wechsel aller Drittligisten vollzogen haben. Und mit dem Zweitligaabsteiger im Umbruch auf der anderen Seite, der mit neuem Trainer (Torsten Ziegner) und einem fast neuen Kader – dem drittjüngsten der Liga – das Projekt Neuaufbau (inklusive Wiederaufstieg?) startet. "Wir treffen auf eine Mannschaft, die alles dafür tun wird, um möglichst schnell in die 2. Liga zurückzukehren", vermutet Köllner. Das würde sich der 51-Jährige natürlich auch für seine Mannschaft wünschen, die – im Vergleich zu vielen ihrer Konkurrenten – eines nicht gemacht hat: "Wir haben nicht viel gewechselt", merkt der Trainer an. Das sorge für eine eingespielte Mannschaft, aber auch für das nötige Vertrauen jedes einzelnen Spielers.
Und dann sind da ja noch die Löwen-Fans. "Sie waren immer unser zwölfter und dreizehnter Mann", sagt Gorenzel. Jetzt sollen sie wieder zu den ersten drei Punkten verhelfen.

− DK