Köcks Kabinen-Donnerwetter, Mölzls Kampfansage: Derby in Schalding sorgt für Gesprächsstoff

06.11.2017 | Stand 19.09.2023, 0:12 Uhr

Erst laut, dann fröhlich: Schaldings Spielertrainer Stefan Köck, der hier mit dem Sportlichen Leiter Markus Clemens feiert. − Foto: Lakota

Es wurde laut in der Schaldinger Kabine. Ziemlich laut sogar. Normalerweise ist Stefan Köck nicht der Typ, der seine Mannschaft in der Halbzeitpause zusammenstaucht. Doch dieses Mal musste der Ärger raus. "Wir haben in den ersten 20 Minuten ein Feuerwerk abgebrannt, das war mit das Beste, was ich hier am Reuthinger Weg bisher gesehen habe. Aber dann werden wir plötzlich nervös, weil wir kein Tor schießen. Wir haben den Gegner zurück ins Spiel gebracht, jeder hat gemeint, er muss es jetzt alleine reißen", berichtete der Spielertrainer nach der Partie am Samstag gegen Wacker Burghausen, in der Schalding nach 45 Minuten mit 0:1 zurück lag. Am Ende stand es 2:1, der SVS drehte nach Köcks Kabinenpredigt das Spiel und kann nun mit ganz starken 27 Punkten auf dem Konto gelassen in die letzten vier noch ausstehenden Partien vor der Winterpause gehen.

Ganz anders die Lage in Burghausen. Als die Schaldinger Spieler schon lange mit ihren Fans feierten und Köck bei den regionalen Medien die Partie analysierte, saß Patrick Mölzl noch immer auf der Bierbank vor dem Auswechselhäuschen. Minuten lang verharrte der Wacker-Coach auf seinem Platz und starrte ins Leere.

Wenig später bei der Pressekonferenz gab sich der nach drei Pleiten in Folge immer mehr unter Druck stehende Trainer kämpferisch. "Wir müssen leider wieder gratulieren – aber wir werden aufstehen", kündigte Mölzl an. Dann verwies der Coach nochmals auf den Umbruch, in dem sich der Verein gerade befindet. Nichtsdestotrotz sei die aktuelle Situation unangenehm. Was sich ändern muss? "In erster Linie geht es darum, den Defensivgedanken bei uns zu stärken. Wir haben heute bei beiden Gegentreffern extrem schlecht verteidigt. Wenn du in so einem Spiel in Führung bist, dann musst du auch mal einen dreckigen Punkt mit nach Hause nehmen", sagte Mölzl.

Mit 22 Punkten liegen die Burghauser mittlerweile gefährlich nahe an der Abstiegszone. Und im kommenden Heimspiel droht die nächste Pleite, denn zu Gast in der Wacker-Arena ist am Samstag Spitzenreiter 1860 München. Eine Woche später geht es dann zum Fünften nach Illertissen – es könnten noch harte Wochen werden für Burghausen bis zur Winterpause.

Die Schaldinger dagegen wollen nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen erst einmal durchatmen, Kraft tanken – und dann am Freitag beim nächsten Derby in Buchbach wieder voll angreifen. Mit den 27 Punkten im Rücken können die Niederbayern selbstbewusst aufspielen. Wobei: "Die Punkte interessieren mich eigentlich gar nicht. Wichtig ist, dass wir dazulernen, dass wir uns weiterentwickeln − und uns von Rückschlägen wie zuletzt gegen Memmingen nicht aus der Ruhe bringen lasen", meinte Trainer Köck, ehe er sich Richtung Kabine verabschiedete. Dort warteten seine Spieler, die sich bereits auf den lange geplanten Mannschaftsabend einstimmten. Es dürfte wieder laut geworden sein. Sehr laut sogar ...

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