Am Ende hatte die Basis genug. 85 Minuten, so wusste die "Mainpost" vom Verbandstag des Fußball-Kreises Würzburg zu berichten, hatten die Themen um die üblichen Tagesordnungspunkte gekreist, bis einem Delegierten der Kragen platzte. Dann war sie da, die Frage. Nach den Vorgängen um den Präsidenten und deren Folgen für den bayerischen Amateurfußball.
Der angesprochene Präsident, Rainer Koch, könnte sich den Fragen stellen, könnte sich erklären zu den Vorgängen beim DFB-Bundestag in Bonn, zu seinem verunglückten Auftritt vor den Delegierten, seiner krachenden Abwahl als DFB-Vizepräsident und, vor allem, wie der Weg für den bayerischen Amateurfußball aussehen soll, nachdem nun der größte Landesverband nicht mehr mit Sitz und Stimme im DFB-Präsidium vertreten ist. Aber Rainer Koch tut es nicht. Seit seinem Abgang durch einen Seiteneingang des Bonner World Conference Centers vor drei Wochen hat sich der ehedem so präsente Chef des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) der Fußball-Öffentlichkeit weitgehend entzogen.
Wer in diesen Tagen mit Funktionären aus Verband und Vereinen spricht, bekommt ausweichende Antworten. Fabian Frühwirth, der Sprecher des Landesverbands, verweist auf den Wortlaut, auf den sich der BFV-Vorstand auf seiner turnusgemäßen Klausurtagung in Bad Gögging geeinigt hat. Da heißt es unter anderem: "Der Vorstand hat dabei einen Arbeitsprozess für die nächsten Wochen in Gang gesetzt, der bis zu den Bezirkstagen beendet sein soll."
Gut möglich, dass am kommenden Dienstag Bewegung in die Sache kommt. Dann trifft sich in Nürnberg das BFV-Präsidium zur Vorstandssitzung. "In aller Ruhe, aber auch mit aller sachlich gebotener Konsequenz", so sagt Harald Haase, Vorsitzender des Fußball-Bezirks Niederbayern, werde man die Themen aufarbeiten – und zu einer Entscheidung kommen. Ende Juni soll auf dem BFV-Verbandstag schließlich der erste Vertreter des bayerischen Amateurfußballs gewählt werden. Koch oder nicht, diese Frage muss bis dahin beantwortet sein.
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