Jonas Strifler − am Mittwoch ist er Wackers Gegner

06.01.2013 | Stand 06.01.2013, 21:31 Uhr

Nutzt seine Ausstiegsklausel : Verteidiger Jonas Strifler (links) reist am Montag nicht mit der Burghauser Mannschaft ins Türkei-Trainingslager, sondern separat mit seinem Berater. Der 22-Jährige wird in Belek bei Arminia Bielefeld vorspielen, wo er auf der Wunschliste steht.  − Foto: Butzhammer

Auf der Internetseite der Burghauser Wacker-Fußballer hießt es am Sonntag unter der Rubrik "Top News" noch: "Der SVW wünscht frohe Weihnachten" ...

 Derweil sind die Fans des SV Wacker in der Nacht von Samstag auf Sonntag an die türkische Mittelmeer-Riviera gereist. Am Montag folgen dann auch die Kicker. In Lara (Antalya) will Trainer Georgi Donkov dem Tabellenneunten der 3. Liga bis zum 14. Januar den Feinschliff für die restlichen 17 Saisonspiele verpassen. Auch personell werden die Karten dabei neu gemischt.

 Zweimal trainierte die Truppe am Sonntag im verregneten Burghausen. Asmiou Ayewa (21) verließ die Salzachstadt schon nach der Einheit am Vormittag. Der Probestürmer aus Togo wird auch fehlen, wenn die Mannschaft am Montagmittag in Richtung Münchner Flughafen aufbricht, von wo aus um 16 Uhr der Flieger in die Türkei abhebt. Man habe für Ayewa kein Einreisevisum mehr organisieren können, sagte Teammanager Max Urwantschky gegenüber heimatsport.de.

 Gar nicht mehr dabei war am Sonntag Jonas Strifler. Der Rechtsverteidiger, der bei Burghausen seit August für ein besseres Taschengeld spielte, fliegt am Montag mit seinem Berater Marc Schermann separat nach Antalya. Weiter geht’s bis nach Belek, gut 30 km entfernt vom Domizil der Wackerianer, wo Arminia Bielefeld sein Trainingscamp aufgeschlagen hat: Beim Ligakonkurrenten, der Interesse an einer Verpflichtung bekundet, spielt Strifler nun vor.

 Laut Schermann verfügt der 22-Jährige darüber hinaus sogar noch über ein "sehr gutes Auslandsangebot" plus eine "lose Anfrage vom SV Sandhausen". Eine Rückkehr zum SV Wacker sei indes auf jeden Fall ausgeschlossen. Strifler mache "von der Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch", informiert der Berater.

 Und doch wird der Abwehrmann seine bisherigen Kameraden bereits am Mittwoch wiedertreffen − pikanterweise allerdings als Gegner. Denn: Auf dem Trainingsgelände der Bielefelder steht um 16 Uhr ein Testspiel zwischen der Arminia und Wacker auf dem Plan.

 Nicht ins Burghauser Vorbereitungslager reisen außer Strifler auch Außenstürmer Alexander Aschauer (20) und Mittelfeld-Routinier Matthias Heidrich (35). Letzterer war bis Sonntag krankgeschrieben − angeblich eine Verletzung, aber ganz genau scheint das keiner zu wissen. Donkov, der mit dem Defensivspieler eh nicht mehr plant, war gestern telefonisch ebenso wenig für eine Nachfrage zu erreichen wie Florian Hahn. Der Wacker-Geschäftsführer hat seit Tagen in Sachen Aschauer mit Red Bull Salzburg über eine Auflösung des Leihvertrags verhandelt − bislang jedoch ohne spruchreifes Ergebnis. Wie zu hören ist, soll der österreichische Erstligist SV Ried interessiert sein.

 Unter den 25 Spielern, die nach Auskunft von Max Urwantschky ins Flugzeug steigen, sind stattdessen auch zwei Nachwuchsleute: Benjamin Kindsvater (19), Verteidiger aus dem Burghauser Bayernliga-Team, und Selcuk Cinar (17), Stürmer von den A-Junioren und weder verwandt noch verschwägert mit Innenverteidiger Josef Cinar von den Profis. Trainieren wird der Wacker-Tross auf den Plätzen des Fünf-Sterne-Hotels Kervansaray, gelegen im Feriengebiet Lara-Strand, unweit des Flughafens am östlichen Stadtrand von Antalya. Die erste Einheit ist für Dienstag um 9.30 Uhr anberaumt.