Plattling
Jonas Brinckmanns Quartett: Eigenwillige Interpretationen des Lebens im Bayerischen Wald

07.02.2020 | Stand 18.09.2023, 4:19 Uhr
Hannelore Summer

Raphael Huber, Thomas Ganzenmüller, Jonas Brinckmann und Sebastian Wolfgruber (v.l.) haben sich in der Münchner Jazzszene zusammengefunden. −Foto: Summer

Eigentlich habe er zur Volksmusik lange gar keine Beziehung gehabt, sagt Jonas Brinckmann. Die habe er erst entdeckt, als er schon einige Zeit lang Jazzsaxofon studiert hatte. An der Hochschule für Musik und Theater lernte er dann die Kunst des Jodelns. Irgendwann ermunterte ihn sein Lehrer: "Machen Sie, was Ihnen Spaß macht, drücken Sie aus, was in Ihnen ist!"

Mit seinem Quartett hat er beim Jazzforum am Donnerstag die Zuhörer im Bürgerspital mit seiner Interpretation seines Aufwachsens in Bischofsmais überrascht: Er selbst am Baritonsaxofon, Raphael Huber am Tenor- und Sopransaxofon, Thomas Ganzenmüller mit vollem Einsatz an der Bassgeige und Sebastian Wolfgruber quirlig und kreativ am Schlagzeug gaben den Bildern und Eindrücken von Jonas Brinckmanns Kindheit und Jugend in Bischofsmais einen überraschenden und anrührenden Ausdruck.

Das Konzert begann mit einem Pfiff der Waldbahn aus zwei Saxofonen, zwei Töne ganz eng aneinander, die sich rieben. Dann nahm sie Fahrt auf, schnaufte den Berg hinauf, rauschte durch den Bayerischen Wald. Das verriet Brinckmann erst nach dem Stück. Viele Zuhörer überraschte diese Erklärung: So hört sich also die Waldbahn an.

Viele Lieder begannen die vier Musiker mit einem gesungenen Jodler – getragen, vierstimmig, manchmal etwas gewagt, aber immer mit einem Blitzen in den Augen und einem Lächeln im Augenwinkel. Dann übernahmen die Saxofone, der Kontrabass und das Schlagzeug die Interpretation: Jazz vom feinsten, inspiriert durch den Wald. Der Blick aus dem Fenster auf Wälder und Wiesen an der Rusel, Baumhausbauen, weil die Kinder damals vom Fernseher weg nach draußen geschickt wurden.

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