Ausgerechnet die jahrzehnte lang belächelten "kleinen" Fußball-Nachbarn aus Österreich machen dem Weltmeister vor wie eine souveräne Qualifikation geht: Zehn Spiele, neun Siege, nur ein Unentschieden – 28 von 30 möglichen Punkten, ungeschlagener Sieger in einer starken Gruppe mit Russland und Schweden als vermeintlichen Favoriten – und der erwartete Sprung in die Top-10 der FIFA-Weltrangliste – da geht nicht nur den Fußballfans in der Alpenrepublik das Herz auf. Schließlich kicken etliche rot-weiß-rote Leistungsträger wie David Alaba (Bayern München), Martin Harnik (VfB Stuttgart), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen) oder Julian Baumgartlinger (Mainz 05) in der deutschen Bundesliga.
"Des is’ einfach da Waahnsinn", brachte es Alaba nach dem erfolgreichen Gruppenfinale mit 3:0 gegen Liechtenstein (Tore: Marc Janko/2, Marko Arnautovic) am Montagabend vor 48 500 Fans im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion auf den Punkt. "Frankreich, wir kommen" stand auf einem großen Transparent bei der Ehrung aller 32 in den Quali-Partien berufenen Spieler zu lesen. Mit den Fans sangen die Profis freudetrunken die zur Fußball-Nationalhymne umfunktionierte Fendrich-Ballade "I am from Austria".
Unter dem Schweizer Trainer Marcel Koller hat sich die Austria-Auswahl zu einem jungen, spielstarken Kollektiv gemausert, das bei der EM 2016 durchaus weiter überraschen könnte. Zumal die ÖFB-Auswahl bei der Endrundenauslosung in Topf 2 gesetzt wird und damit einigen starken Gegnern aus dem Weg gehen dürfte.
− ws
Das Wir schreiben sie ganz groß: Mit Quali-Shirts und Transparent feiern die Alpenkicker am Montagabend im Wiener Happel-Stadion. − F.: dpa
