It’s up to you: Grandioses Läufer-Erlebnis in New York

12.11.2013 | Stand 12.11.2013, 12:48 Uhr

Zieleinlauf in Tracht beim Nationenlauf (v. li.): Hans und Angelika Hulla, Ludwig und Renate Schwinghammer, Xaver Franz.

Startnummer 33714 Ludwig Schwinghammer, Startnummer 57622 Dr. Hans Hulla und Startnummer 31540 Xaver Franz – diese drei bekannten Läufer aus Dingolfing und der Region nahmen am ersten November-Sonntag erfolgreich am New York Marathon teil mit all seinen faszinierenden Facetten einer größten Sportveranstaltungen der Welt mit 50.740 Teilnehmern.

Die Strecke führt durch alle fünf Stadtbezirke von New York City. Der New-York-Marathon gilt als anspruchsvoll, weil insgesamt fünf Brücken zu überqueren sind. 42,195 Kilometer mit rund zwei Millionen Zuschauern an der Strecke, Teilnehmerrekord mit 50.740 Startern aus der ganzen Welt – Zahlen, die für sich sprechen und den New York-Marathon mittlerweilen zur größten Laufveranstaltung der Welt machen.

Unter den Teilnehmern auch die drei Läufer aus der Region: Ludwig Schwinghammer aus Reisbach, BMW Werkleiter Xaver Franz und Dr. Hans Hulla, Allgemein- und Sportarzt in Dingolfing. Dem ging eine monatelange Vorbereitung voraus. Zunächst musste bereits ein Jahr vorher der Startplatz gesichert werden, denn diese sind heiß begehrt.

Den Marathon-Tag schildert Ludwig Schwinghammer: "Am Sonntag wartete um 6.30 Uhr der Bus vor dem Hotel, es ging endlich los. Hans (Hulla) hatte leider eine andere Startzeit als ich und Xaver (Franz): Wir starteten um 10.00 Uhr, Hans um 11.00 Uhr. Die Startwellen waren in drei Abschnitte aufgeteilt, womit man mit der Angabe der Zielzeit in den jeweiligen Teil zugeordnet worden ist. Es gab Kaffee, Tee, Wasser und Beagles. Eine halbe Stunde vor dem Start haben wir uns in den Startblock begeben, immer noch warm angezogen, weil es ziemlich kalt war mit ca. sieben Grad und einem kräftigen Wind.

Dann endlich der Kanonenschuss, der Startschuss, die amerikanische Nationalhymne und dann Frank Sinatra mit "New York… New York". Die Kleider sind nur so geflogen aus allen Richtungen. Sie werden eingesammelt, gewaschen und an Bedürftige weitergegeben. Die Uhr aktiviert und dann über die Verazzano-Brücke von Hubschaubern begleitet nach Brooklyn. Schon nach kurzer Zeit eine Unmenge von Leuten auf der Strecke, die nur so geschrien und gejubelt haben. Danach geht’s in den Stadtteil Queens, wo sich alle Startblöcke vereinigen.

In Queens ist die Hälfte geschafft, diese habe ich auch mit 1:52 gut überstanden und an eine neue Bestzeit gedacht. Dann kommt der schwierigere Teil, der knackige Anstieg über die Queensboro Bridge hinein nach Manhattan. Hier sieht man schon die ersten Läufer gehen und dehnen. Eine scharfe Linkskurve und man läuft die 1th Avenue hinauf, die unendlich lang und hügelig ist. Drei Meilen nur frenetische Zuschauer, Gänsehautfeeling pur.

Danach ein kurzer Schlenker durch die Bronx und über Harlem in die 5th Avenue hinein, dazwischen wieder zwei Brücken, die schon weh tun. Wieder Zuschauer über Zuschauer, zwei Millionen säumten die Strecke. Hier hab ich ein paar Probleme bekommen mit einem Krampf, den ich einigermaßen überstanden habe - es ist halt viel Kopfsache dabei. Doch wenn man den Columbus Circle hinter sich hat, sind es nur noch die letzten Meter zum Ziel in den Central Park - beißen.. beißen… beißen.

Im Ziel ist alles vergessen! Die Medaille wird einem umgehängt und es ist fast zum Weinen. Dann noch ein schönes Foto mit Medaille, die Aludecke umgehängt und weiter geht’s zum Gepäckwagen. Warme Klamotten anziehen, weil es immer noch kalt ist und ein starker Wind geht. Zum Ausgang, wo die Frauen mit einem Bier warten: Mensch das schmeckt. Geschafft !! Xaver hatte mit dem Ischias zu kämpfen. Am besten ist es Hans ergangen. Alle drei im Ziel – super!"

Am Ende standen folgende Zeiten und Ergebnisse – im Übrigen von allen Teilnehmer tags darauf in der "New York Times" veröffentlicht: Dr. Hans Hulla 3:52,27 Stunden und Platz 12067, Ludwig Schwinghammer 3:55,54 Stunden und nur um eine Sekunde langsamer als 2009 und Rang 13583, Xaver Franz 4:09,00 Stunden und Platz 19465.

Natürlich durfte das "Sightseeing" der US-Metropole bei aller Konzentration auf den Start nicht fehlen. Guggenheim Museum, Empire State Building, Grand Central Station, Wall Street und vieles mehr, zumeist stolz mit der Medaille um den Hals, wofür man schon oft auf die Schulter geklopft oder von allen Seiten Lob bekommt mit "Good Job". Eine Heimreise ohne Probleme schloss das "Unternehmen New York Marathon 2013" mit vielen Eindrücken und Erlebnissen für die drei einheimischen Läufer erfolgreich ab.