Plattling
Ihr Motto: "Ganz oder gar nicht" – Nach 30 Jahren als Stadträtin hört Kornelia Klingbeil-Knodel auf

20.05.2020 | Stand 12.10.2023, 10:29 Uhr

Das Bürgerspital sei ihr Kind, sagt die ehemalige Stadträtin Kornelia Klingbeil-Knodel – auch im dortigen Garten mit den vielen Pflanzen und dem Springbrunnen hält sie sich gerne auf. −Foto: Winderl

Die Erleichterung und Freude ist Kornelia Klingbeil-Knodel anzumerken. Nach acht Wochen konnte sie vergangene Woche endlich wieder ihren Sohn im Lebenshilfe-Wohnheim in Deggendorf besuchen. "Die Besuche werden dort ganz hervorragend geregelt", erzählt sie. Der Wintergarten sei sehr groß, dort könnten vier Besucher gleichzeitig kommen – bleiben dürfen sie jeweils eine Stunde lang, dann wird der Platz desinfiziert und der nächste Besucher ist dran. "Man konnte die Augen strahlen sehen", sagt sie. Die nächsten Besuche sind schon geplant. "Ansonsten haben wir bisher viel telefoniert, ich habe auch Briefe geschrieben und Päckchen geschickt." Trotzdem ist der persönliche Kontakt noch einmal etwas ganz Besonderes.

Sicherlich hatte sich Kornelia Klingbeil-Knodel ihren Abschied als Stadträtin, Behinderten- und Bildungsbeauftragte sowie als Ansprechpartnerin für das Bürgerspital anders vorgestellt. Wie so vieles musste da aber während der Corona-Pandemie umgeplant und umgeworfen werden. Drei Wochen Urlaub in Portugal waren eigentlich geplant, in einem kleinen Dorf. "Das ist so ein liebes Fischerdorf. Die Leute sind richtig nett, dort ist es richtig erholsam. Dort hat man die Ruhe, Entscheidungen zu treffen", erzählt Kornelia Klingbeil-Knodel. Das wollte sie tun: entscheiden, wie es jetzt weitergeht, wie man die neugewonnene Zeit nutzen möchte, sich sammeln, sich orientieren.

Diverse Angebote für Ehrenämter habe sie schon bekommen. "Ich bin aber noch in der Findungsphase, es soll nicht zu viel werden", sagt Klingbeil-Knodel. Sie will die Zeit nutzen und einfach mal machen, was ihr gefällt, wofür in den vergangenen 30 Jahren als Stadträtin vielleicht auch oft die Zeit gefehlt hat. "Es ist grundsätzlich schwierig, Familie, Beruf und ein Mandat unter einen Hut zu kriegen – für Frauen oft besonders." Ganz oder gar nicht war ihre Motto, als sie sich entschied, Stadträtin zu werden. "Wie groß der Zeitaufwand dann tatsächlich ist, hat mir aber niemand gesagt", sagt Klingbeil-Knodel und schmunzelt.

Die vollständige Geschichte lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Plattlinger Zeitung.