Herzigs Kracher reicht nicht: Turban-Timm köpft Mauth in die Kreisklasse – Niederalteich ganz abgezockt

26.05.2018 | Stand 18.09.2023, 22:47 Uhr

Jubel hier, Frust dort: Untermitterdorf feiert, Mauth dagegen steigt ab. − Foto: Escher

Der TSV Mauth muss nach einer halben Ewigkeit zurück in die Kreisklassse – dort kickte der Verein letztmals vor mehr als 40 Jahren. Der einstige Oberligist unterlag am Samstagnachmittag in der ersten Runde der Kreisliga-Relegation, Gruppe 2 / Bayerwald, gegen Untermitterdorf mit 1:2 und steigen damit ab. Der FCU dagegen darf weiter auf den Aufstieg hoffen, in Runde zwei geht’s nun am das Kreisliga-Ticket. Nach 0:1-Rückstand drehte Untermitterdorf vor 850 Zuschauern in Grafenau die Partie, den Siegtreffer erzielte Marcus Timm per Kopf − der Matchwinner spielte nach einem Zusammenstoß in der 13. Minute mit Turban!

Im zweiten Spiel ließ der Straubinger Kreisligist Niederalteich nichts anbrennen und setzte sich am Samstagabend in Kirchberg klar und verdient mit 3:0 gegen den KK-Oberer-Wald-Vize Frauenau durch. Die Spvgg hatte die reifere Spielanlage und war vor dem Tor wesentlich abgezockter. Nun spielen die Niederalteicher gegen Untermittedorf um den Klassenerhalt.

Gruppe 2 / Bayerwald – Nur Sieger Spiel 3 Kreisligist
1. Runde
Spiel 1: TSV Mauth – FC Untermitterdorf 1:2 / Tore: Tore: 1:0 Niko Hezig (26./Freistoß); 1:1 Michael Köstlmeier (70.); 1:2 Marcus Timm (81.). Rot: Hermann List (U./91.). SR Andreas Egner (Bodenmais); 850 Zuschauer.
Spiel 2: TSV Frauenau – Spvgg Niederalteich 0:3/ Tore: 0:1 Michael Messert (54.); Rudolf Mader (69.); 0:3 Lukas Heigl (81.). SR Andreas Höcker (SV Schalding); 550 Zuschauer.
2. Runde: Samstag/Sonntag, 2./3. Juni.
Spiel 3: Untermitterdorf – Niederalteich – Sieger Kreisligist



Mauth − Untermitterdorf (in Grafenau) 1:2: Bei hohen Temperaturen fehlte dem Spiel vor 850 Zuschauern zunächst etwas das Tempo. Vor den Toren tat sich wenig − bis zur 26. Minute: Freistoß für Mauth aus großer Distanz, Niko Herzig legte sich den Ball zurecht und knallt ihn aus 35 Metern in die Maschen zum 1:0 für den TSV Mauth. Bis zur Pause blieb es bei der knappen TSV-Führung, die nicht unverdient war, weil Mauth spielerisch leichte Vorteile verbuchen konnte. Die dicke Möglichkeit zum 2:0 ließ Michael Segl liegen (40.). Untermitterdorf agierte dagegen fahrig, es fehlte die Struktur. Die einzige gute Chance hatte Hermann List mit einem Kopfball nach Ecke. Nach dem Wechsel plätscherte die Partie zunächst weit vor sich hin, bis sich nach 56 Minuten plötzlich die dicke Chance für Untermitterdorf zum Ausgleich bot, doch Spielertrainer Alfred Pröll vergab. Doch diese Möglichkeit war eine Art Weckruf, die Partie nahm nun Fahrt auf − und Untermitterdorf drückte mehr und mehr aufs Gas. Die Folge: Der verdiente Ausgleich, nach einer Ecke drückte Michael Köstlmeier den Ball aus dem Gewühl heraus über die Linie (70.). Während sich am Himmel die Wolken verdunkelten und in der Ferne erste Blitze zuckten, entwickelte sich auf dem Platz ein offener Schlagabtausch. Es ging hin und her – und dann schlug Untermitterdorf erneut zu. Nach einer Flanke war Marcus Timm zur Stelle und köpfte zum 2:1 ein (81.) – es war der schönste Angriff des Spiels. Kurios: Der Torschütze hatte sich in der Anfangsphase bei einem Kopfballduell eine blutende Wunde am Kopf zugezogen und spielte mit Turban. Mauth versuchte zwar in der Schlussphase nochmals alles, der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen.

Frauenau – Niederalteich (Kirchberg i.W.) 0:3: Vorsicht war Trumpf in der ersten Halbzeit dieser Relegationspartie. Beide vermieden das Risiko, mit der Folge, dass Torchancen Mangelware blieben. Niederalteich hatte die etwas bessere Spielanlage, doch im Abschluss fehlte ebenfalls der Punch. . Beide Mannschaften hatten eine Großchance, die Manuel Graf für Niederalteich und Markus Schubert für Frauenau vergaben. Nach der Pause bekamen die 550 Zuschauer dann vor den Toren deutlich mehr geboten. Während Frauenau durch Jakob Wenig (48.) und Thomas Nader (55.) jeweils Top-Chancen liegen ließen, schlug Niederalteich bei seiner ersten ganz dicken Möglichkeit gleich zu. Michael Messert setzte sich nach einer Unachtsamkeit in Frauenaus Defensive durch und versenkte aus halblinker Position cool im langen Eck (54.). Und der Straubinger Kreisligist zeigte sich weiter eiskalt. Michael Knapp scheiterte noch am Pfosten, den Abpraller konnte Rudolf Mader aber zur Vorentscheidung einschieben (69.). Nach 80 Minuten dann zwei Szenen, die das Spiel recht schön widerspiegeln. Bei Frauenau vergab Thomas Kißlinger nach schönem Solo die Möglichkeit zum Anschluss, im Gegenzug machte Niederalteich endgültig alles klar. Der drei Minuten zuvor eingewechselte Lukas Heigl blieb allein vor Keeper Markus Kuhlmann ganz cool und traf mit dem "Tunnel" zum 3:0. Am Ende ein verdienter Sieg für clevere und abgezockte Niederalteicher, während harmlose Frauenauer auch in der neuen Saison in der Kreisklasse spielen. Schiedsrichter Höcker leitete die Partie sehr gut.