"Kann schnell nach hinten gehen"
Hauzenberg II: Vier Neue, ein Abgang und Warnung vor Sorglosigkeit – Routinier Andreas Schmid kehrt heim

03.08.2020 | Stand 19.09.2023, 1:42 Uhr

Von außen muss Felix Schäffner das fußballerische Treiben beim FC Sturm Hauzenberg II verfolgen. Der 27-Jährige hat nach drei Kreuzbandrissen seine aktive Karriere beendet und will die Landesliga-Reserve nun als Trainer zum Kreisliga-Erhalt führen. −Foto: Sven Kaiser

Auf den ersten Blick bewegt sich der FC Sturm Hauzenberg II in der Kreisliga Passau vor dem geplanten Re-Start in sicheren Gewässern. Platz 7 mit sechs Punkten Vorsprung auf Relegant Tiefenbach ist aber für Trainer Felix Schäffner absolut kein Ruhekissen.

"In dieser Liga ist alles so eng beisammen, da kann es ganz schnell wieder nach hinten gehen", fordert der 27-Jährige höchste Wachsamkeit. Es nennt für die verbleibenden zehn Punktespiele nur eine Vorgabe: "Die Saison ins Ziel bringen", sprich: Klassenerhalt.

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga hatte die Landesliga-Reserve mit großen Anlaufproblemen zu kämpfen. In den ersten vier Partien wurde nur ein Punkt aufs Konto gebracht. Danach stabilisierte sich die Mannschaft um Spielführer Daniel Krinninger und marschierte bis zum Herbst ins scheinbar sichere Mittelfeld vor – und das trotz der abschließenden deftigen Niederlagen gegen Tittling (0:4) und Mauth (1:4). "Unser Kader hat mit Sicherheit das Potenzial, hier eine gute Rolle zu spielen", glaubt Schäffner. Er kann mit Keeper Jan Lentner (27/TSV Grafenau), Patrick Seibold (SV Schalding U19), Routinier Andreas Schmid (38/Rückkehrer vom SV Haag) und dem 18-Jährigen Innenverteidiger Josef Jungwirth aus der eigenen JFG Unterer Donauwald vier neue Gesichter in seiner Riege begrüßen. Nicht mehr dabei ist dagegen Mario Strahberger, der zu Kreisligist DJK Eberhardsberg gewechselt ist. Benedikt Fürst wird erst nach dieser Saison das Trikot des FC Tittling überziehen.

"Wir sind mit 16 Spielern insgesamt recht gut aufgestellt und können ja oft auch auf Kaderspieler aus der 1. Mannschaft zurück greifen. Daher ist mir nicht bange", erklärt der langjährige Landesliga-Stammspieler des FC Sturm. Er selbst wird nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreifen. Gleich drei Kreuzbandrisse hat sich der 27-Jährige zugezogen, die letzte OP erfolgte vor zwei Jahren. "Das passierte alles noch in meiner Studienzeit. Da konnte man das noch verkraften. So gerne ich wieder Fußball spielen würde, muss man doch feststellen: Der Beruf geht vor. Und: Kein Arbeitgeber wäre begeistert, wenn man eine weitere schwere Verletzung riskieren würde", gibt der aus Wildenranna stammende leidenschaftliche Kicker zu bedenken. Seit dem Abschluss seines Maschinenbau-Studiums ist er in der Zahnradfabrik in Patriching beschäftigt. Ganz ohne aktiven Sport geht es freilich nicht, er hat neben intensiven Bergwanderungen auch schon beschwerdefrei den einen oder anderen Halbmarathon abgespult.

"Ich bin dem FC Sturm sehr dankbar, dass er mir die Chance gegeben hat, als Trainer zu fungieren. Es macht unheimlich Spaß. Auch wenn man selbst nicht mehr spielen kann, ist es eine tolle Möglichkeit, weiter aktiv dabei zu sein. Die Pause war lang genug, wir trainieren seit 17. Juli wieder offiziell, haben eine recht gute Beteiligung und wollen uns in den nun zum Glück wieder freigegebenen Testspielen und im Ligapokal bestmöglich vorbereiten auf den Endspurt. Und der wird alles andere als leicht", glaubt der in Haag wohnhafte Coach. Sollte er beruflich verhindert sein, wird er aktuell von Stephan Schätzl vertreten, der ansonsten im Landesliga-Kader geführt wird. Ab der kommenden Saison werden Schäffner und Schätzl ein Trainer-Duo bilden.

Mitte September liegen mit dem TSV Karpfham, dem FC Tiefenbach und dem SV Hohenau gleich drei ganz dicke Brocken im Weg. Auf diese Schlüsselspiele bereiten sich die Staffelberger mit freundschaftlichen Duellen gegen den SV Haus i.W. (8. August), die SG Hartkirchen/ Pocking (15. August), den TV Freyung (22. August) und den SV Perlesreut (29. August) vor. Vor dem Re-Start folgt noch der Ligapokal als willkommene Beschäftigungs-Therapie. "Zu große Sorglosigkeit wäre fatal. Wir haben alles selbst in der Hand und werden konzentriert arbeiten, um unser erklärtes Ziel zu erreichen", verspricht Felix Schäffner.

− He